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So ein Theater!


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Kronach, Sonntag, 21. Juni 2020

Zu den Rosenberg Festspielen wird uns geschrieben: Spätestens seit es zur Veröffentlichung der Kosten für die Kronacher Rosenberg Festspiele kam, schlappe 300 000 Euro für drei Inszenierungen, wissen ...


Zu den Rosenberg Festspielen wird uns geschrieben: Spätestens seit es zur Veröffentlichung der Kosten für die Kronacher Rosenberg Festspiele kam, schlappe 300 000 Euro für drei Inszenierungen, wissen wir, das Applaus allein nicht das Brot der Künstler ist. Zwar wurden uns in der Vergangenheit Werke bekannter Schriftsteller geboten, allesamt in der Betrachtung letztendlich aber doch eher Plagiate, was man in der Künstlerwelt wohl als Neuinszenierungen definiert und sich deshalb entsprechend honorieren lässt. Applaus scheint demzufolge eher etwas für die Helden der Corona-Pandemie zu sein.

Bühnenreif waren auch die Geschichten um die weiteren Vertreter des Landrats und der Bürgermeisterin unserer Kreisstadt Kronach. Ging es im ersten Akt um die Rechtfertigung der Posten, wurde nunmehr im zweiten Akt die "Aufwandsentschädigungen" unter dem Titel "Unentgeltliches Ehrenamt war gestern" thematisiert.

Das präsentierte Zahlenwerk dürfte meiner Meinung nach dann aber doch eher etwas mit einer Milchmädchenrechnung zu tun haben, sollen in Wirklichkeit doch ganz andere Beträge fällig werden, so z.B., wenn ein Stellvertreter den Chef während dessen Urlaubs vertritt. Mehr Transparenz wäre also angezeigt, oder ist eh alles nur ein Märchen? Warum mir in diesem Zusammenhang das Drama von Carl Zuckmayer, "Der Hauptmann von Köpenick", in den Sinn kommt, der es lediglich einer Uniform zu verdanken hatte, die Stadtkasse an sich bringen, überlasse ich der Interpretation des Lesers selbst.

Georg Zinner

Rothenkirchen