Sind Raser ausgebremst?
Autor: Sonja Adam
Stadtsteinach, Dienstag, 25. Januar 2022
Verkehr Dank der Polizeikontrollen hat sich die Situation in der Hainbergsiedlung entspannt. Zufrieden sind die Anwohner aber immer noch nicht.
Die Anwohnerproteste und die Berichterstattung in der Bayerischen Rundschau haben offenbar zu einer Verbesserung der Verkehrssituation in der Hainbergstraße und in der Hammergrundstraße geführt. Zumindest scheinen dort mehr Autofahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit einzuhalten. Aktuell hat die Stadt Stadtsteinach in beide Richtungen Geschwindigkeitsmessgeräte aufgestellt.
"Das haben wir in der jüngsten Stadtratssitzung einstimmig beschlossen", erklärt Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD). Weitere Maßnahmen sieht das Stadtoberhaupt allerdings als nicht gerechtfertigt. Wolfrum betont, dass auch die Polizei eine Verengung der Fahrbahn in diesem Bereich etwa durch Blumenkübel oder Barrieren nicht als zielführend erachtet.
Vielmehr wurde die Polizei nicht zuletzt durch die Presseberichterstattung auf den Plan gerufen. "Wir haben Messungen durchgeführt und festgestellt, dass sich zehn Prozent der Verkehrsteilnehmer nicht an die Höchstgeschwindigkeit gehalten haben", teilt Polizeichef Georg Löffler mit. Die massiven Geschwindigkeitsüberschreitungen, die in den Vorwochen bei den aufgezeichneten städtischen Messungen festgestellt worden waren, seien nach der Berichterstattung ausgeblieben. "Möglicherweise waren sogar Einsatzfahrzeuge daran beteiligt", räumte Löffler ein. So könnten durchaus erlaubte Blaulichtfahrten für die Rekordgeschwindigkeiten von bis zu 102 Stundenkilometern verantwortlich gewesen sein.
Die nach dem öffentlichen Wirbel tatsächlich gemessene Höchstgeschwindigkeit betrug bei den polizeilichen Messungen 61 Stundenkilometer. "Wenn die Anwohner wieder vermehrt Überschreitungen feststellen, können sie uns jederzeit anrufen. Wir führen immer wieder Messungen durch, denn wir sind für die Sicherheit und Ordnung zuständig", erklärt der Polizeichef und betont, immer wieder an verschiedenen Standorten zu kontrollieren.
Auch Löffler glaubt, dass die Berichterstattung und der Wirbel um die Raserei in diesem Bereich für "Einsehen" oder zumindest für eine kurzfristige Verbesserung der Situation gesorgt haben. Dennoch hatten die Anwohner Reinald Kolb, Ehrenfried Bittermann, Martina Gabert und Sabine Kolb im Nachgang der Sitzung noch einmal einen scharfen Brief an die Stadt geschickt.
Nicht alle Daten vorgelegt?