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Siebte Klosterspitzen mit Rekord


Autor: Klaus-Peter Wulf

Marienweiher, Dienstag, 16. August 2016

Das bunte Programm des Mundart- und Musikfestivals zog rund 800 Besucher an - sogar mehr als bei der Premiere 2009. Heimische Künstler und Entertainer begeisterten.
Die Old Beertown Jazzband um Bandleader Konrad Fischer Andreassohn (links), die die Klosterspitzen 2016 mit besonderem Sound eröffneten Fotos: Klaus-Peter Wulf


Am Montagabend fand die siebte Auflage des Klosterspitzen-Festivals am Rande der Wallfahrtsbasilika Marienweiher auf dem Parkplatz vor dem Wallfahrerhaus statt. Die Veranstalter durften mit 800 Besuchern einen Rekordbesuch verzeichnen, der selbst die Zahl der Erstauflage von 2009 noch übertraf. Geboten war ein buntes Programm, bei dem jeder den Alltag beiseiteließ und sich Zeit nahm fürs Singen, Zuhören und Feiern. Erstmals mit von der Partie waren die Kulmbacher Old Beertown Jazzband und der Burgkunstadter Liedermacher Udo Langer, die neben der Gschichtla-Werkstoatt aus Helmbrechts, dem Hofer Bernd Günther sowie dem Frankensima Philipp Simon Goletz und Alleinunterhalter par exellence, Hansi Hümmer, beide aus Untersteinach, die Glanzpunkte setzten.
Es waren die Glocken der Wallfahrtsbasilika Marienweiher, die wieder an Mariä Himmelfahrt zu Kabarett und viel Musik riefen. Alles um die Bühne und Technik war bei Cenk Uzun und seinem Team in den besten Händen. Für die Verpflegung der vielen Gästen aus nah und fern sowie der Künstler trug wiederum die Metzgerei Ebner aus Marktleugast Sorge. Und für das Flüssige zum Durstlöschen oder Runterspülen waren die Frauen und Männer des Sportvereines Marienweiher zuständig. Pfarrer Pater Alard freute sich im Namen der "Freunde der Wallfahrtsbasilika" über den Klassebesuch und bedankte sich bei Landrat Klaus Peter Söllner sowie dem Marktleugaster Bürgermeister Franz Uome für die alle Jahre erfahrene Unterstützung.


"Wo is denn des Gerchla"

Die Old Beertown Jazzband um Bandleader Konrad Fischer Andreassohn eröffnete mit einem besonderen Sound das Festival musikalisch. Fischer Andreassohn freute sich, erstmals auf den Brettern von Marienweiher, die die Welt bedeuten, mit der Jazzband das Beste zu geben. Es war dann schon ein Extraerlebnis für alle, den fränkischen Gassenhauer "Wo is denn des Gerchla" im Jazzsound zuhören.
Gedanken so mitten aus dem Leben gegriffen gaben Ute Bächer und Martin Strobel von der Gschichtla-Werkstoatt Helmbrechts zum Besten. Da suchte eine 104-Jährige mit den Worten "In einem alten Gesangbuch stehen auch noch schöne Liedla" einen Mann und wenn Linsen mit Speck nicht schmecken, gehören sie zurück in den Topf. Nicht gut bekam den Oberfränkischen der Heurige beim Ausflug nach Wien. Philipp Simon Goletz hielt eine Laudatio auf den anwesenden Taufpaten der Klosterspitzen, Professor Wolfgang Protzner. Goletz erinnerte daran, dass die Klosteranlage vor einigen Jahren "von der bayerisch freistaatlich waltenden Obrigkeit schmählich zum Verkauf für einen Euro angedacht war". Daran übte Protzner scharfe Kritik mit den Worten (O-Ton: "... denen muss doch einer ins Hirn geschissen haben”) und wäre sogar freiwillig ins Gefängnis gegangen, wenn sich nicht doch noch die Wogen geglättet und die Machtworte des damals zuständigen Ministers eine Rückbesinnung auf freistaatliche Kultursorge bewirkt hätten. Und dann gab's noch eine Premiere vom Frankensima mit seiner neukreierten Hymne "Kulmbacher Land".
Nach dem Motto "Am Land wird viel gsunga" spielte Bernd Günther mit dem "Leipoldsnickel" und "Wo is mei Weißbier" auf. Weiterhin hatte er viele Verse zum Schmunzeln und Lachen parat. Und dann trat Hansi Hümmer locker vom Hocker und nach dem Motto "Schlimmer geht's nimmer" in Aktion. Er zog so manchen ordentlich durch den Kakao. Auch Landrat Klaus Peter Söllner bekam mit den Worten "So einen Landrat wird es nie mehr geben!" sein Fett ab. Da war dann noch die Rede von "Wenn der Christbaum im Sommer brennt ...?!" sowie Duschen, Kaffeekochen und Pizzabacken im Trabbi. Den gelungenen Abschluss eines einzigartigen Sommerabends am Kloster von Marienweiher setzen Udo Langer und Marco Hofmann vom Duo Klangfeder mit Liedern ihrer neuen CD "Hellwach!".