Es gab auch traurige Ereignisse, wie den Versuch, einen Feuerwehrkameraden aus dem eigenen Team zu reanimieren. Er starb leider doch. Dieser Einsatz gehe ihm bis heute nach, sagt Bauer.
In all den Jahren hat sich im Feuerwehrwesen vieles gewandelt und getan. Dirk Bauer bildete zusammen mit der Führungsmannschaft neue Aktive aus und begeisterte sie für den Feuerwehrdienst. Besonders schätzt er die sehr gute Kameradschaft, die in den eigenen Reihen und den anderen Wehren herrscht, und freut sich, wenn in der schnelllebigen Zeit nach wie vor Nachwuchskräfte den Weg in die Jugendfeuerwehr finden.
Aufgrund seiner beruflichen Veränderung hat der bisherige Kommandant den Entschluss gefasst, sein Amt abzugeben. Seit dem 26. Dezember fungiert er als Kreisbrandmeister (KBM) und erhielt bereits 24 Minuten nach Dienstbeginn seinen ersten Einsatz in der neuen Funktion. "Es war ein komisches Gefühl, als ich meine Jungs so arbeiten sah", gibt Bauer zu, der nunmehr als KBM den Aktiven in beratender Funktion zur Seite steht.
Mit dem Führungswechsel kommt frischer Schwung in die Mannschaft. 1989 ist Markus Schrepfer in die Feuerwehr Hochstadt am Main eingetreten und wechselte durch Heirat und Umzug zur Sonnefelder Wehr. Als 2017 Wahlen für den stellvertretenden Kommandanten anstanden, war Markus Schrepfer bewusst, dass einiges an Arbeit auf ihn zukommen würde. Da er auch noch Posaune und Baritonhorn spielte, galt es, die Balance zwischen den beiden Hobbys zu finden. Obendrein musste er sich in Sachen Übernahme von Feuerwehrführungsaufgaben fit machen und Lehrgänge, unter anderem an der Feuerwehrschule in Würzburg, besuchen. Mehr und mehr wuchs Schrepfer in diese Aufgaben hinein und wurde schließlich nach seinem Zugführerlehrgang von Dirk Bauer gefragt, ob er sich vorstellen könnte, sein Nachfolger zu werden.
Dem neuen Kommandanten ist bewusst, dass dieses Amt von der Verantwortung her eine ganz andere Dimension hat als das Amt des Stellvertreters. Ihm sei klar, dass er noch einiges zu lernen habe, sagt er. Besonders am Herzen liegt Schrepfer eine offene Kommunikation nach allen Seiten hin. Als größte Herausforderung sieht er die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft an. In den vergangenen Jahren habe es nicht so viele Neuzugänge wie erhofft gegeben. Besonders in der Altersspanne zwischen 30 und 45 Jahren würden Aktive ganz dringend benötigt. "Noch können wir die Einsatzbereitschaft sicherstellen, wenn sich aber hier nichts ändert, steht das Ganze auf sehr wackligen Beinen. Daraus brauchen wir keinen Hehl zu machen und uns die Situation schönreden", spricht Schrepfer Klartext.
2020 wurde ein Feuerwehrbedarfsplan durch ein unabhängiges Planungsbüro im Auftrag der Gemeinde erstellt und dort auf die prekäre Zahl der Dienstleistenden hingewiesen. Deshalb steht für Markus Schrepfer an erster Stelle, neue Aktive zu werben. Seiner Meinung nach bedarf es hier jeglicher Unterstützung und neuer Wege.
Durch die Corona-Pandemie wurden die ersten Schritte in Sachen Gründung einer Kinderfeuerwehr im Keim erstickt und dem Kommandanten der Start nicht gerade leicht gemacht. Noch im Spätherbst hat er mit der Mannschaft Neuerungen im Übungsdienst besprochen und sich mit ihr darauf verständigt, erstmals keine Winterpause einzulegen. Vielmehr sollte die Zeit genutzt werden, um die Grundlagenausbildung zu forcieren. Pandemiebedingt wird nun derzeit auf Sparflamme gekocht. Schrepfer will spätestens im Februar mit dem Übungsdienst starten. Denn er weiß: "Die lange Zeit, in der keine praktische Ausbildung möglich war, macht sich bemerkbar. Er müsse derzeit aufgrund der aktuellen Situation zwischen den allernötigsten Aktivitäten und einem Stillstand jonglieren. Momentan werde an der Einführung einer neuen Handy-App für die Alarmierung gearbeitet. Außerdem werden die Geräte gewartet und gepflegt, um beim nächsten Einsatz zuverlässig zu funktionieren.