Frohgemut und voller Elan ist Gertrud Zumbrink. Sie lebt in der Paracelsusstraße und feiert am Gründonnerstag, 24. März, ihren 95. Geburtstag. Grund genug, ihr ein paar Zeilen zu widmen, denn ihr Leben lang, bis ins hohe Alter hinein, war sie stets aktiv.
"Ich habe viel erlebt", meint die Jubilarin. Ihr Rentnerinnendasein sei mit Aktivitäten gefüllt gewesen. "Nun konnte ich endlich was Besseres tun als die trockene Büroarbeit", sagt sie.
Und sie stieg ein in die Aquarellmalerei. Einige wunderschöne Bilder zieren die Wände ihrer Wohnung.
Aber ihr ganzes Streben galt dem Seniorentanz. Dort fungierte sie als Seniorentanzleiterin und hat 40 Leute in Coburg aufgebaut. Auch in Bad Rodach war ihr Wirken zu verspüren. Höhepunkte waren immer die Auftritte mit Musik in Kliniken und sozialen Einrichtungen.

Kein Rückzug

Auf Gran Canaria hat sie sich stets weitergebildet, und die Geselligkeit kam keinesfalls zu kurz. 2005 hörte sie mit dem Tanzen auf, aber Gertrud Zumbrink zog sich dennoch nicht in die eigenen vier Wände zurück. Immer noch fungiert sie im Coburger Treff als Zeitzeugin. "Das liegt mir sehr am Herzen", lässt sie stolz wissen.
Geboren wurde die Jubilarin in Kittelsthal/Kreis Eisenach und ging ab 1928 in die Volksschule Rhula. Sie begann eine Lehre als Kontoristin und besuchte drei Jahre lang die Berufsschule.

Dienstlich unterwegs

Während des Krieges wurde sie ans Zivilgericht in Gent/Belgien dienstverpflichtet, und anschließend musste sie in Mailand als Stenotypistin in einer Textilbeschaffungsstelle arbeiten. 1946 verschlug es Gertrud Zumbrink nach Coburg, und sie fand eine Beschäftigung in der Stadt als Stenotypistin und anschließend beim Finanzamt, bei dem sie 25 Jahre lang wirkte. Gertrud Zumbrink war verheiratet und hat zwei Kinder: Wolfgang und Martina. Lothar Weidner