Sie haben den grünen Daumen
Autor: Werner Reißaus
Thurnau, Dienstag, 24. Sept. 2019
Im historischen Kutschenhaus auf Schloss Thurnau wurden 39 oberfränkische Absolventinnen und Absolventen aus dem Bereich Gartenbau freigesprochen.
Unter den Prüfungsbesten waren Pauline Leucht von der Staudengärtnerei Kreul aus Lindau/Trebgast, Johannes Böhner von der Stadt Kulmbach und Hannes Dollhopf vom Betrieb "Die Gärtner" Ramming & Tröger GmbH aus Schlömen/Neuenmarkt.
Von den insgesamt 39 Absolventen entfallen 19 auf den Garten- und Landschaftsbau, 14 auf den Zierpflanzenbau, drei auf den Gemüsebau und ebenfalls drei auf die Fachrichtung Staudengärtnerei. Die Freisprechung nahmen Stefan Weiß, Regionalvorsitzender Oberfranken des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern, und Martin Gramsch, Bezirksvorsitzender Oberfranken des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes, vor.
Vor den 150 Gästen der Freisprechungsfeier gratulierten auch stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann und dritter Bürgermeister Reinhold Förtsch vom Markt Thurnau. Kunstmann machte deutlich, dass sich nach der Beendigung der dreijährigen, dualen Ausbildung für die jungen Frauen und Männer sehr gute berufliche Perspektiven eröffnen, denn die Experten der grünen Branche sind mehr denn je gefragt. Stellvertretender Bürgermeister Reinhold Förtsch kam zum Ergebnis, dass der Beruf des Gärtners und der Gärtnerin einer der begehrtesten ist, den man sich vorstellen kann: "Wo alle über das Thema Natur- und Klimaschutz reden, packen Sie tatsächlich an und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen."
Der Himmelkroner Regionalvorsitzende Stefan Weiß verband die Freisprechung mit dem Wunsch, dass es gelingt, beruflichen Erfolg und privates Glück unter einen Hut zu bringen. Er sagte: "Leistungsbereitschaft und Einsatz zahlen sich aus. Diese Lektion sollten Sie auch in Zukunft niemals vergessen."
Ein glücklicher Zufall
Die junge Staudengärtnerin Pauline Leucht (22) schaffte mit der Note 1,38 den besten Abschluss überhaupt. Sie fand durch einen glücklichen Zufall ihren Ausbildungsbetrieb im Trebgaster Ortsteil Lindau: "Meine Familie ist sehr garteninteressiert, und das hat mich inspiriert. Es war eher Zufall, dass ich mich für die Staudengärtnerin entschied. Ich hatte meine Ausbilderin Renate Kreul auf dem Ostermarkt in Thurnau getroffen und sie einfach gefragt, ob sie auch ausbildet. Mir hat die gesamte Ausbildung sehr viel Freude bereitet, von den Kleinigkeiten wie Stecklinge schneiden bis hin zur Arbeit mit den Kunden oder der Beetplanung. Ich arbeite noch ein Jahr lang und werde dann vermutlich Landschaftsarchitektur studieren."
Erst mal bleiben
Johannes Böhner (18) aus Höflas/Gefrees kam durch seine Schwester zum Garten- und Landschaftsbau: "Sie hatte den gleichen Beruf gewählt und ich wollte auch draußen an der frischen Luft arbeiten. Das Bautechnische hat mir an der Ausbildung am besten gefallen; Sachen angemessen entstehen zu lassen." Für die berufliche Zukunft hat Johannes Böhner, der die Prüfung mit der Note 2,04 schaffte und bei der Stadtgärtnerei der Stadt Kulmbach seine Ausbildung absolvierte, noch keine konkreten Pläne: "Ich werde erst einmal in meinem Ausbildungsbetrieb für ein Jahr bleiben und dann schauen wir weiter." Böhner schaffte Platz zwei bei den oberfränkischen Garten- und Landschaftsbauern.
Techniker angehen
Der Kulmbacher Hannes Dollhopf (20) schaffte mit einem Notendurchschnitt von 2,24 als Drittbester der Garten- und Landschaftsbauer von Oberfranken die Abschlussprüfung. Er will zunächst bei den "Gärtnern Ramming und Tröster" weiterarbeiten: "So ein, zwei Jahre und dann werde ich vermutlich meinen Techniker angehen. Am liebsten war ich in der Ausbildung mit dem Fahren der Maschinen beschäftigt. Draußen in der Natur zu arbeiten, war für mich das Schönste, auch wenn die Sommer in den letzten beiden Jahren sehr heiß waren. Ich hatte noch andere Berufe in der Auswahl, aber der naturbezogene Beruf war mir wichtig."