Druckartikel: "Sich gegenseitig bereichern"

"Sich gegenseitig bereichern"


Autor: Edwin Meißinger

Coburg, Montag, 28. Oktober 2019

Peter Fischer wurde als Pfarradministrator und Andreas Stahl als seelsorgerlicher Priester vor Ort in St. Augustin eingeführt. Markus Georg Grasser wurde als Kaplan vorgestellt, der mit Fischer und Stahl zusammenarbeitet.
Peter Fischer und Andreas Stahl bekräftigen vor Dekan Lars Rebhan (von rechts) ihr Versprechen, dass sie sich in St. Augustin als leitender Pfarrer beziehungsweise Kaplan im Seelsorgebereich einbringen werden.  Foto: Edwin Meißinger


Die christliche Gemeinde in Coburg hat Zuwachs erhalten. In der römisch-katholischen Kirche St. Augustin wurden am vergangenen Sonntag zwei Priester feierlich in ihren Dienst berufen.

In einem Abendgottesdienst hieß der Lichtenfelser Dekan Lars Rebhan seine beiden Mitbrüder im Glauben, Pfarrer Peter Fischer und Kaplan Andreas Stahl, herzlich in St. Augustin willkommen. Peter Fischer ist und bleibt über seine jetzige Berufung hinaus Pfarrer in Rödental und Neustadt bei Coburg. Berufen wurde er zum leitenden Pfarrer/Pfarramtsadministrator. Er betonte, dass er seinen künftigen Dienst in gemeinschaftlicher Arbeit mit seinen Amtskollegen ausführen werde. Für die Gemeinde und die zugehörigen Filialen könne es sein, dass sich manches ändern werde, jedoch hoffe er, dass die Gemeindeglieder offen für die Veränderungen seien.

In der Gemeindezeitung "Kreuz & Quer" (8. Ausgabe) unterstrich Fischer: "Die Zukunft wird eine Chance für die einzelnen Pfarreien bringen, dass sie voneinander lernen und sich gegenseitig bereichern können." Auf die Bedeutung seiner Leitung angesprochen verdeutlichte er: "Leitung bedeutet das Team zu unterstützen, zusammenzubinden und die Charismen (etwas von Gott Geschenktes/Gnadengaben) zu fördern. Zudem möchte ich das Team zu gemeinsamem Handeln zusammenbringen, jedoch nicht von oben herab bestimmend, sondern gemeinsam abwägend, bzw. diskutierend."

Der Pfarradministrator ergänzte: "Meine künftige Aufgabe wird die Administration von St. Augustin sein." Darüber hinaus werde er auch im seelsorgerlichen Bereich mit tätig sein, jedoch in erster Linie sich um die Verwaltungsangelegenheiten kümmern, um die Priester davon zu entlasten.

Kaplan Andreas Stahl berichtete im Gespräch: "Die letzten Jahre war ich Kaplan in Ansbach und Kronach. Ich bin gerne nach Coburg gekommen." Seine vorrangige Aufgaben lägen im Seelsorgebereich für Coburg Stadt und Land.

Für St. Augustin wird Stahl erster Ansprechpartner im Bereich Seelsorge sein. Einen besonderen Schwerpunkt werde er auch der Hochschulseelsorge zukommen lassen, sagte er.

Als Dritter im Bunde wurde am Sonntag noch Kaplan Markus Georg Grasser erwähnt. Grasser befindet sich in seinem ersten Jahr als geweihter Priester. Grasser wird mit Fischer und Stahl vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Der Fest- und Berufungsgottesdienst wurde feierlich mit Gebeten, Liedern und der Feier des heiligen Abendmahls (Eucharistie) und Grüßen aus der Gemeinde St. Augustin begangen. Anschließend waren alle Festgäste zur Folgefeier und zu persönlichen Gesprächen in das Gemeindezentrum von St. Augustin eingeladen.

In der Kirche sprachen Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak, der evangelisch-lutherische Dekan Andreas Kleefeld und der Kirchenpfleger von St. Augustin, Helmut Kollo, kurze Grußworte. Bürgermeister Nowak überbrachte die Grüße der Stadt Coburg und von Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer. Er wünschte dem neuen Trio viel Schaffenskraft und Gottes reichen Segen. Darüber hinaus lud er die drei Geistlichen zu einer traditionellen Coburger Bratwurst ein, in der Hoffnung, sie seien keine Vegetarier. Ansonsten werde man auch für alle befriedigende Wege finden.

Dekan Kleefeld wies auf die gemeinsame Arbeit im christlichen Glauben hin. Er verdeutlichte dies am Bibeltext aus Jesaja 52,7: "Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen." Der Dekan überreichte im Gemeindezentrum auch den versprochenen Orgelwein.

Helmut Kollo ging in seiner Willkommensrede auf den manchmal auftauchenden Kleinglauben in der Gemeinde ein. "Bei vielen Zeitgenossen machen sich Verunsicherung und Angst breit. Und sie fragen, wie Kirchen und Gemeinden bei diesem hohen Wellengang überhaupt Kurs halten können." Er wünschte den Neuen in St. Augustin: "Seien sie nicht nur geweihte Funktionsträger, sondern, jeder auf seine Weise, Weggefährte, Mutmacher, Hoffnungsträger, Menschenfischer und nicht zuletzt auch Mitstreiter gegen Angst und Kleingläubigkeit."

Pfarrer Peter Fischer dankte allen für die Grußworte. Sowohl die ehrenamtlichen Mitarbeiter in St. Augustin und alle Gemeindeglieder als auch die gesamte Geistlichkeit seien gespannt, wie sich die anstehende Arbeit in St. Augustin in Coburg Stadt und Land künftig gestalten werde.