Senioren bewahren die Ruhe
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 01. April 2020
In Höchstadt versuchen Personal und Heimbewohner, das Beste aus der Situation zu machen.
Gerade ältere Menschen sind durch das Corona-Virus besonders gefährdet. Johanna Auerbeck, Leiterin des Vitanas-Altersheims St. Anna in Höchstadt, ist aber noch guter Dinge. In einem Telefonat erklärt sie: "Unsere Senioren benehmen sich fantastisch und sind echt cool, sogar die Dementen versuchen zu verstehen, dass Vieles im Moment nicht geht. Die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus ist sehr gut. Wir sind dankbar, dass uns das Virus bis jetzt verschont hat und tun alles, dass es so bleibt. Auf lange Sicht wird es sicher etwas anstrengend, denn für die Senioren waren Fußpflege und Friseur schon ein Highlight. Aber sie lamentieren nicht. Auch die Mitarbeiter verhalten sich hervorragend. Alle sind gut dabei!"
Anrufe ersetzen die Besuche
Edith Hofer ist 77 Jahre alt und lebt seit drei Jahren im St.-Anna-Altenheim. Ihr gefällt es von Anfang an sehr gut hier. Auch sie verrät in einem Telefongespräch, wie es ihr selbst und ihren Mitbewohnern geht: "Die Schwestern und Pfleger bemühen sich sehr um uns. Auch wenn wir unser Stockwerk nicht verlassen dürfen, bieten sie drei Mal die Woche Sport an, wo nicht nur ich gerne mitmache. Ich bekam eigentlich vor der Corona-Krise jeden Tag Besuch, denn ich habe als alte Höchstadterin viele Freunde hier. Auch meine zwei Kinder besuchten mich regelmäßig. Natürlich vermisse ich sie alle. Aber nun werde ich täglich von vielen Seiten angerufen.
Wenn ich etwas brauche, bringen das meine Kinder an die Pforte. Ich habe mich schon vorher viel alleine beschäftigt, was ich jetzt weiterhin mache. Nur das Rausgehen, das vermissen wir alle schon. Angst vor der Zukunft hab ich keine. Ich denke, die Welt hat sich zu schnell gedreht und das ist jetzt die Bremse. Ich bete viel und mein Glaube hilft mir, diese Krise zu überstehen. Zum Glück fühle ich mich hier wie zu Hause!"