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Senioren besichtigten Beinhaus


Autor: Wolfgang Ortloff

Krum, Freitag, 16. Sept. 2016

Unter der Leitung von Helene Ortloff besuchte der Seniorenkreis Sankt Peter und Paul Krum das Dokumentationszentrum "Historismus und Ritterkapelle Haßfurt"....


Unter der Leitung von Helene Ortloff besuchte der Seniorenkreis Sankt Peter und Paul Krum das Dokumentationszentrum "Historismus und Ritterkapelle Haßfurt". Es ist im früheren Beinhaus mit Michaelskapelle neben der Ritterkapelle eingerichtet worden. Heribert Derleth empfing die Senioren aus Krum und gab bekannt, dass sie die erste geschlossene Gruppe sei, die sich für das neue Zentrum interessiere.
Derleth führte aus, dass die Michaelskapelle im Obergeschoss des Beinhauses älter sei als die benachbarte Ritterkapelle. Die Ritterkapelle stamme aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts; sie sei eine Wallfahrtskirche zu Ehren der Gottesmutter Maria.


Viele Wappen sind abgebildet

Der ungewöhnliche Name "Ritterkapelle" hat sich wegen der zahlreichen Wappen von Adelsgeschlechtern im und am Chor eingebürgert. Die Kirche erfuhr ab 1603 eine grundlegende Veränderung unter dem Fürstbischof Julius Echter, der seine erfolgreichen Bemühungen um die Gegenreformation in Haßfurt unter Beweis stellen wollte. Karl Alexander Heide-loff nahm im 19. Jahrhundert im Sinne des Historismus weitere Veränderungen vor; er wollte das Gotteshaus sogar zu einem Dom mit zwei riesigen Türmen ausbauen. Die Diözese Würzburg verwehrte ihm das Projekt. Der Ausdruck Historismus bezeichnet in der Stilgeschichte ein im 19. Jahrhundert verbreitetes Phänomen, wonach man vor allem in der Architektur auf ältere Stilrichtungen zurückgriff. Bei der Ritterkapelle war es die Gotik.


Sanierung und Ausbau

In den vergangenen Jahren ließ die Stadt Haßfurt durch den Architekten Dag Schröder aus Schweinfurt das marode Beinhaus neben der Kirche mit Elementen aus Glas, Stahl und Beton generalsanieren. Im Erdgeschoss wird der Besucher am Beispiel der Ritterkapelle in den Historismus eingeführt und mit der Neogotik vertraut gemacht. Das Obergeschoss ist die ehemalige Michaelskapelle. Sie beherbergt Exponate der Ritterkapelle sowie idealisierte Skizzen von Heideloff, wie er die Ritterkapelle haben wollte.
So fügt sich das Beinhaus mit Michaelskirche in die Reihe der Würzburger Diözesanmuseen ein, ergänzt durch weitere Exponate aus dem Bistum. wo