Katharina Müller-Sanke "Rauch aus einem Fenster im ersten Obergeschoss." So tönte es aus den Funkgeräten der Kulmbacher Feuerwehr. Bei der Übung am Donnerstagabend wurde ein Brand im Heiner-Stenglein-Senioren- und Pflegeheim der Awo nachgestellt.

Die Einrichtung war bis vor einem Jahr komplett umgebaut worden. Der Awo-Kreisvorsitzenden Inge Aures war es wichtig, dass die Feuerwehrleute das Heim einmal kennenlernen, "damit sie im Ernstfall wissen, wie die Gegebenheiten vor Ort sind", erklärte sie.

Deshalb habe sie die Feuerwehr gerne zur Übung eingeladen. Auch die Aktiven hatten einen besonderen Mehrwert: Das Retten teilweise gehbehinderter Menschen im Seniorenwohnheim war eine besondere Herausforderung. Das sollte bei diesem Einsatz geübt werden.

47 Aktive im Einsatz

Die 47 Einsatzkräfte von Feuerwehr und BRK spielten den Ernstfall durch: Sie legten die Schläuche und holten die Verletzten aus dem Gebäude: zwei Personen, eine davon im Rollstuhl. Die Rettung der ersten Person mit Rollstuhl ging recht schnell. Vier Atemschutzträger brachten Anneliese Croy, die die

Verletzte spielte, über die Treppe nach unten. Der zweite Senior spielte bei der Übung seine Rolle so gut, dass er nicht in seinem Zimmer aufzufinden war, sondern tatsächlich herumlief. Auch bei einem echten Brand sind herumirrende Personen keine Seltenheit.

Die Rettungsarbeiten dauerten für ihn etwas länger. Doch der Ernstfall wurde dadurch noch besser trainiert. Er wurde über die hintere Feuertreppe mithilfe einer Muldentrage gerettet. Einsatzleiter Michael Weich koordinierte die verschiedenen Trupps. Auch die Drehleiter wurde ausgefahren.

Ohne Wasser geht es auch

Wasser wurde übrigens nicht eingesetzt: "Wir haben die Schläuche ausgerollt und entsprechende Helfer abgestellt. Aber in einem neuen Gebäude zu spritzen, würde zu viel kaputt machen - und es bringt uns eigentlich nichts", so Weich.