Seminararbeit junger Höchstadter Forscher beeindruckt die Jury
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 11. März 2020
Der große Chor und das Orchester des Gymnasiums Höchstadt sorgten mit "Ecce gratum" aus Orffs "Carmina Burana" für einen rauschenden musikalischen Auftakt zur Preisverleihung an das P-Seminar mit sein...
Der große Chor und das Orchester des Gymnasiums Höchstadt sorgten mit "Ecce gratum" aus Orffs "Carmina Burana" für einen rauschenden musikalischen Auftakt zur Preisverleihung an das P-Seminar mit seiner Arbeit "Rekonstruktion des Kapuziner-Klosters in Höchstadt". Bereits im November hatten die 15 Schüler und ihr Lehrer Christian Plätzer ihre Arbeit im Stadtmuseum vorgestellt, wo sie auch in Zukunft zu bestaunen ist.
Schulleiter Roland Deinzer zeigte sich stolz auf das, was die Schüler geleistet haben. "Das war par excellence - ein Ineinandergreifen von geistesgeschichtlich und technisch geprägter Arbeit", so Deinzer. "Eure Arbeit als junge Forscher und angehende Wissenschaftler bereichert Höchstadt und findet überall große Beachtung!" Er dankte auch den externen Partnern, welche die Gruppe fachlich und menschlich begleitet hatten.
Landrat Alexander Tritthart lobte zunächst die Begrüßungsmusik. "Das ist doch genial, Herr Rohde!", meinte er augenzwinkernd in Richtung des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Mittelfranken mit einem unausgesprochenen Hinweis auf die Ablehnung der Einrichtung eines musischen Zweigs durch das Kultusministerium. Er gratulierte dem P-Seminar im Namen des ganzen Landkreises. "Ihr seid ein Ansporn für andere P-Seminare!"
Auch Bürgermeister Gerald Brehm (JL) lobte zuerst die außerordentliche musikalische Leistung. "Ich hab den Minister gebeten, zu kommen und sich das selbst anzuhören - und er versprach zu kommen", verriet er. "Ihr habt eine Wissenslücke in der Geschichte unserer Stadt geschlossen", fuhr er fort.
Kloster bestand nur 107 Jahre
Das dem hl. Joseph geweihte Kloster wurde 1703 von Lothar Franz von Schönborn gegründet und 1810 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Aufarbeitung der Geschichte sei Christian Plätzer, nebenbei noch Stadtarchivar und Leiter des Heimatmuseums, zu verdanken.
Christian Plätzer selbst ließ die Entstehung der Seminararbeit kurz Revue passieren. Monika Mennel stieß im Staatsarchiv in Bamberg zufällig auf eine Akte mit dem Grundriss des Kapuzinerklosters. Schnell sei ihm klar geworden, dass sich mit diesem Grundriss das Kloster rekonstruieren ließe. Es wurde eine echte Forscherleistung, und so wurde die Stadtgeschichte ein gutes Stück weitergebracht. "Natürlich rundet der Preis die Sache noch ab", verriet er strahlend.