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Selbstkritik war angesagt


Autor: Heike Schülein

Kronach, Donnerstag, 05. Dezember 2019

Der Kreisausschuss des NBMB-Kreisverbands Kronach kam zu einer zweitägigen Klausurtagung in Aufseß zusammen. Im Mittelpunkt standen die Zukunft des Kreisverbandes, die Aufgaben der nächsten Jahre sowi...


Der Kreisausschuss des NBMB-Kreisverbands Kronach kam zu einer zweitägigen Klausurtagung in Aufseß zusammen. Im Mittelpunkt standen die Zukunft des Kreisverbandes, die Aufgaben der nächsten Jahre sowie eine offene Aussprache unter den Kreisverbands-Mitgliedern.

Dem Streben des Kreisverbands nach einer bestmöglichen Unterstützung seiner Vereine stehen auch unterschiedliche Sichtweisen der Kreisverbandsmitglieder gegenüber. Dieser bunten Mischung aus Vertretern der traditionellen Vereinsarbeit, Repräsentanten des NBMBs und der Leistungs-Jugendorchester ist es zu verdanken, dass neben der Wiederbelebung des Kreisorchesters, Überarbeitung der D1-Lehrgänge, zahllosen Workshops und Versammlungen für die Vereinsvorsitzenden und -verantwortlichen auch die Wertschätzung der Musiker wieder mehr in den Fokus gerückt ist.

Dass dieser Prozess nicht ohne Schrammen abgelaufen ist, versteht sich von selbst - und auch so mancher Personalwechsel zeichnet sich für die Generalversammlung 2021 ab. Gründe genug für Kreisvorsitzenden Wolfgang Müller, den Kreisausschuss zur Klausurtagung nach Aufseß einzuladen. Als erfahrene Moderatorin und Mediatorin konnte Yvonne Fleck-Hoderlein - Sozialpädagogin an der Grund- und Mittelschule Küps - gewonnen werden. Für eine Verbesserung der Zusammenarbeit nahm man sich einen ganzen Nachmittag Zeit für Selbstkritik. Man konnte nach über vier Stunden intensiver Debatte erkennen, dass trotz des immerwährenden Aufwärtstrends Wunden und Gräben entstanden sind, die in der Alltagsarbeit übergangen wurden und jetzt aufgearbeitet werden mussten.

Am Sonntagmorgen wurde die Zukunft besprochen. Rückblickend auf die Ereignisse und Ergebnisse des ersten Tages konnte sich jedes Mitglied für die nächsten Neuwahlen positionieren. Zudem wurde ein in den nächsten Jahren abzuarbeitendes Zukunftsprogramm mit Ansprechpartner und Zeitplan fixiert. Neben der Ausrichtung der Konzerte steht mit an erster Stelle, Kreisdirigent Roman Steiger mit einer starken Orchestersprechermannschaft zu verstärken, die durchaus Grundlage der nächsten Kreisbläserjugend darstellen könnte. Auch die Kommunikation mit den Vereinen muss verbessert werden, da viele Infos auf Post- oder Email-Weg nicht weitergegeben werden. Die Auswertungen der Umfrage "No aweng besser wern" zeigten auch Defizite in der Vereinsunterstützung und Inklusion auf. So ist angedacht, die jüngsten Musiker bei D1 nicht nur zu fordern, sondern in den Kursen weiter zu fördern. Ein D1-Orchester könnte ein erster Schritt sein. Auch werden weitere Schulungsmaßnahmen für die Vereinsvorsitzenden ausgearbeitet, da viele mit den neuen digitalen Strukturen überfordert sind oder nichts damit zu tun haben wollen. Auch das Urheberrecht und die damit verbundene Abzocke durch Abmahnkanzleien soll in den Fokus gerückt werden. Noch vor Ende der erstmals abgehaltenen Klausurtagung wurde einhellig die Meinung vertreten, dass diese nicht die Letzte gewesen sein sollte. So strebt man eine weitere Tagung in zwei Jahren an. hs