Druckartikel: Seit zehn Jahren kümmern sich Lesementoren um Kinder im Kreis

Seit zehn Jahren kümmern sich Lesementoren um Kinder im Kreis


Autor: Lothar Weidner

Ahorn, Sonntag, 20. März 2016

Die gemeinnützige Leselernhilfe "Mentor Lesespaß Coburg" mit ihren ehrenamtlich arbeitenden Mentoren feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Im Saal der Wefa wurd...
Herzliche Begrüßung: Henning Scherf und Helga Brachmann beim Mentoren-Projekt. Foto: Lothar Weidner


Die gemeinnützige Leselernhilfe "Mentor Lesespaß Coburg" mit ihren ehrenamtlich arbeitenden Mentoren feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Im Saal der Wefa wurden auch einige der Mentoren der ersten Stunde ausgezeichnet.
Seit dem Schuljahr 2006/2007, in dem 35 Mentoren an acht Schulen mit ihren Lesekindern starteten, hat sich der Mentorenkreis auf über 230 Mitglieder erweitert. Derzeit werden rund 300 Kinder mit Leseschwierigkeiten an insgesamt 30 Schulen in der Stadt und im Landkreis Coburg betreut, um ihnen bessere Chancen in ihrem beruflichen Leben zu eröffnen.
Von den Schulen wurde das Projekt von Anfang an unterstützt. "Von Seiten der Schulen bekommen wir nunmehr Rückmeldungen über sehr positive Auswirkungen auf die Kinder", sage die Vorsitzende von Mentor Lesespaß Coburg, Dr. Helga Brachmann. Umgekehrt erfahren die Mentoren, wie viel Freude sie daran haben, ihre eigene Lesebegeisterung an ihr Lesekind weitergeben zu können.
In jüngster Zeit ist das Sprachpatenprojekt dazu gekommen. Über 80 Sprachpaten betreuen nunmehr Flüchtlingskinder und unterstützen sie im Schulalltag, damit sie sich dort gut zurechtfinden, betonte Dr. Brachmann, die sich nicht nur bei den langjährig arbeitenden Mentoren bedankte, sondern darauf aufmerksam machen möchte, noch mehr Mentoren und Sprachpaten zu finden. Zehn Jahre sind "wow", resümierte Dr. Brachmann und "Zwischen Mentor und Kind ist eine Beziehung aufgebaut, die eine Chance für die Zukunft der Kinder darstellt."
Schirmherr, Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) sagte, dass aus einer Idee eine etablierte Bildungseinrichtung geworden sei, wobei Lesen und Schreiben der Schlüssel zur Bildung sei. Die Mentoren verrichten nicht nur eine ehrenamtliche, sondern auch eine ehrenhafte Aufgabe.
Die Lesebeauftragte des Schulbezirks Coburg, Susanne Gerhardt, meinte, dass der Verein eine tolle Arbeit leiste. Kinder geraten schnell an das Ende der Klasse, deshalb werden Zuspruch, Ermunterung und Streicheleinheiten gebraucht: "Mentoren sind ein Segen und der Samen der Arbeit geht auf."
Unter dem Thema "Mehr Leben - warum Jung und Alt zusammengehören", referierte Dr. Henning Scherf, Oberbürgermeister a. D. der Stadt Bremen. Die Antwort aufs Älterwerden sei, Anlässe zu schaffen, die von der Langeweile wegführen. Dabei sei die Begegnung zwischen Alt und Jung eine wunderbare Erfahrung. Die Lebenshilfe dabei sollte sein, Menschen als hilfebedürftig, was sie letztendlich seien, anzusehen.
Ehrungen für zehnjährige Mentorentätigkeit erhielten: Christel Beiersdorfer, Mechthild Böss, Senta Dischreit, Ute Fraaß, Petra Franzke, Ina Haas, Beate Harder, Ursula Oertel, Nese Pars, Uschi Prodinger, Frauke Rauschert, Christine Wagner sowie Ute Wiegand-Nehab. dav