Druckartikel: Seepferdchen auf nackter Haut

Seepferdchen auf nackter Haut


Autor: Dietmar Hofmann

Kulmbach, Dienstag, 16. Juli 2019

Wenn ich 30 Jahre jünger wäre, Talent hätte und als Fußballprofi mein Geld verdienen würde, dann stünde ich auf einer Stufe mit Cristiano Ronaldo. Das ist Fakt. Naja, zumindest was das Thema "Körpersc...


Wenn ich 30 Jahre jünger wäre, Talent hätte und als Fußballprofi mein Geld verdienen würde, dann stünde ich auf einer Stufe mit Cristiano Ronaldo. Das ist Fakt. Naja, zumindest was das Thema "Körperschmuck" angeht.

Denn wie der portugiesische Weltstar (und das macht ihn mir beinahe sympathisch) verzichte auch ich auf jegliche Tinte unter meiner Haut. Ein Tattoo werden Sie bei uns beiden nicht finden.

Ob das der Grund dafür ist, dass ich unlängst einen - zugegeben - etwas seltsamen Traum hatte? Vielleicht lag es aber auch einfach nur an der Hitze.

Nach einem Abend in geselliger Runde, in der es um das morgendliche Schwimmen im Thurnauer Freibad im Allgemeinen und um das "Seepferdchen" im Speziellen ging, sank ich jedenfalls am Abend in einen tiefen Schlaf.

In meinem Traum erkannte ich mich plötzlich als passionierten Anhänger der Freikörperkultur wieder, der nach monatelangem intensivem Training soeben das "Seepferdchen" (Sprung vom Beckenrand und 25 Meter Schwimmen, Heraufholen eines Gegenstandes mit den Händen aus schultertiefem Wasser) bestanden hatte und sein Schwimmabzeichen nun auch deutlich sichtbar tragen wollte.

Doch wohin mit dem guten Stück - Badehosen sind am FKK-Strand ja eher verpönt. Mir blieb nichts anderes übrig, als einen Tätowierer zu bitten, Hand an mich zu legen.

Ich muss zugeben, das ganze sah ganz gut aus (bei meinem Body kein Wunder), bereitete mir jedoch durchaus gewisse Schmerzen.

Und es kam noch schlimmer: Plötzlich sah ich einen ehemaligen Lehrer auf mich zukommen. "Hopp, los, Hofmann, weiter. Freischwimmer, Rettungsschwimmer in Silber und dann in Gold", schrie er mich an. Und neben ihm grinste der Tätowierer. Autsch.

"Hopp, aufwachen, mein Schatz. Hast du schlecht geträumt?" hörte ich die vertraute Stimme meiner Frau. Ich war schweißnass, aber körperlich unversehrt, und ich war überglücklich. Dietmar Hofmann