Seelsorger wagt Neues
Autor: Ulrike Langer
Obertheres, Sonntag, 02. November 2014
kirche Die Pfarreiengemeinschaft Theres bekommt einen neuen Pfarrer. Christian Lutz tritt die Nachfolge von Rainer Kunkel an.
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
Theres — Unter dem Motto "Voll Vertrauen das Neue wagen" wird der neue Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Theres, Dr. Christian Lutz, am Sonntag, 9. November, um 15 Uhr in einer Eucharistiefeier in der Pfarrkirche St. Kilian in Obertheres in sein Amt eingeführt. Anschließend besteht in der Turnhalle die Gelegenheit, mit dem Pfarrer ins Gespräch zu kommen.
Bereits im Laufe der Gymnasialzeit hatte sich der Wunsch bei dem heute 39-Jährigen verfestigt, Priester zu werden. Auch wenn er nach dem Abitur zunächst ein Studium der Kirchenmusik an der Hochschule in Würzburg begann und erst zwei Jahre später das Studium der Theologie aufnahm.
Dass er sich als Pfarrer für die Pfarreiengemeinschaft Theres beworben hat, begründet er folgendermaßen: "Ich fand es sehr interessant, was mein Vorgänger Pfarrer Rainer Kunkel in den letzten Jahrzehnten hier aufgebaut hat, und möchte daran anschließen. Ich habe vor, hier lange Zeit Pfarrer zu sein und mit den Gläubigen die Wege zu gehen, die in Gottes Hand liegen."
Zwar kann er noch nicht im Pfarrhaus in Obertheres wohnen, da das Gebäude erst innen und außen renoviert wird. Aber er lebt schon jetzt im Ort und ist über das Pfarrbüro zu erreichen.
Sein Primizspruch lautet: "Wir aber haben den Geist Christi", weil er zum einen der Auffassung ist, dass jeder Christ gegenüber seinen Mitmenschen und gegenüber Gott in dem Sinne leben sollte, in dem Christus gehandelt hat. "Zum anderen ist uns der Geist Christi geschenkt und wir können von Christus begeisterte Menschen sein.
Denn diese Geistesgabe, mit der wir den Alltag bestehen können, zeichnet uns aus", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Das Pastoralteam
"Wichtig ist mir auch, dass wir uns alle bewusst machen, dass uns Gottes Liebe im alltäglichen Leben hält und dass Gott besonders in unseren Kreuzessituationen präsent ist", erklärt er. "Ich fände es schön, wenn die Mitglieder des Pastoralteams, zu dem die Pfarrer im Ruhestand Rainer Kunkel und Anton Reinhard, die Diakone Michael Nowak und Bernd Wagenhäuser sowie die Leiter von Wortgottesfeiern gehören, auch weiterhin als Ansprechpartner wahrgenommen werden, mit denen man über eigene religiöse Erfahrungen sprechen kann", betont er.
"Es ist von großer Bedeutung, dass jeder diese Erfahrungen verbalisieren kann." Steht doch am Anfang des Johannesevangeliums: "Im Anfang war das Wort." Außerdem sei Gott in Jesus handgreiflich zum Wort geworden, und jeder werde im Gottesdienst persönlich von Gott angesprochen.
Glaubenserfahrungen könnten sowohl ihn als auch jeden anderen in der Pfarreiengemeinschaft bereichern. "Denn wir sind eine Gemeinschaft im Glauben und müssen uns immer wieder darüber austauschen, wie wir unseren Glauben leben."
Der neue Pfarrer von Theres ist froh und dankbar, dass sich so viele Gläubige im Gottesdienstteam engagieren. "Sie gestalten das Leben mit und sind ebenso wie wir Priester auch Seelsorger", betont Christian Lutz.
Zwar seien Wortgottesdienstfeiern keine Eucharistiefeiern.
"Doch sie sind vollgültige Gottesdienste und eine eigenständige liturgische Form, in der Gott verehrt wird", erklärt er.
Noch haben er und die pastoralen Mitarbeiter keine Entscheidungen über die künftige Arbeitsteilung getroffen. "Doch wir arbeiten gemeinsam daran, dass die Pfarreiengemeinschaft auf einem guten Weg bleibt und wir werden uns immer wieder fragen: Wie gestalten wir unser christliches Leben", sagt Lutz.
In seiner Freizeit beschäftigt sich der 39-jährige Pfarrer mit der Habilitation an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main bei Professor Dr. Michael Sievernich im Fach Pastoraltheologie. Daneben hört er gerne klassische Musik, wobei er Brahms liebt, aber auch Rock- und Popmusik; er liest leidenschaftlich gerne, mag Kinofilme und spielt Klavier und Orgel.