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Sechs Leistungsträger des Handwerks


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Montag, 25. Januar 2016

Sechs verdiente Meister, die jeweils über drei Jahrzehnte selbstständig sind, konnten den Goldenen Meisterbrief in Empfang nehmen. In einer Feierstunde im Haus des Handwerks gratul...
Die Handwerkskammer zeichnete die Handwerksmeister (mit Urkunde, von links) Dieter Hofmann, Wolfgang Weiß, Gerhard Engel, Hans Zinner und Edith Wunder mit dem Goldenen Meisterbrief aus. Mit im Bild die Ehrengäste, Innungs-Obermeister und Jungmeister. Foto: Karl-Heinz Hofmann


Sechs verdiente Meister, die jeweils über drei Jahrzehnte selbstständig sind, konnten den Goldenen Meisterbrief in Empfang nehmen. In einer Feierstunde im Haus des Handwerks gratulierte Kreishandwerksmeister Heinrich Schneider auch elf Jungmeistern zur bestandenen Meisterprüfung.
Gerhard Engel, Metzgermeister aus Oberlangenstadt, ist langjähriges rühriges Vorstandsmitglied der Fleischerinnung und zeichnet sich durch Innovation und Kreativität aus. Schneider bezeichnete ihn als "Aktivator" unter den Handwerkern.
Dieter Hofmann, Diplom-Ingenieur aus Wallenfels, leitet einen Stahl- und Metallbaubetrieb der vor allem durch die Fertigung von Wintergärten und Balkonen bekannt ist. Auch ist Hofmann langjähriges Vorstandsmitglied der Metall-Innung.
Wolfgang Weiss, Elektromeister aus Mitwitz, ist kein Innungsmitglied, und erhielt den Goldenen Meisterbrief direkt durch die Handwerkskammer für Oberfranken verliehen.
Hans Zinner, Holzblasinstrumentenbauermeister aus Marktrodach, führt in dritter Generation einen Betrieb mit fast 100-jähriger Tradition. Die Firma fertigt Mundstücke für Holzblasinstrumente und liefert diese weltweit.
Edith Wunder, Friseurmeisterin aus Marktrodach, ist seit 40 Jahren in der Innung aktiv. Seit 1987 ist sie Beisitzerin im Gesellenprüfungsausschuss, seit 1997 Obermeisterin und seit 2001 stellvertretende Kreishandwerksmeisterin. So wie ihren Betrieb führe sie auch ihre Ehrenämter gewissenhaft und korrekt aus, lobte der Kreishandwerksmeister.
Jürgen Rubenbauer, Diplom-Ingenieur aus Kronach, führt einen modernen Kunststofftechnik- und Formenbaubetrieb, in der Ausbildung großgeschrieben wird.


Kompetent und mutig

"Die Verleihung des Goldenen Meisterbriefes ist Ausdruck der Anerkennung und Hochachtung für die jahrzehntelange Tätigkeit selbstständiger Handwerksmeister", betonte Schneider. Einen Betrieb zu führen erfordere neben Können und Kompetenz auch Mut und besondere Leistungsbereitschaft. Er warnte davor, den Meisterbrief zu schleifen. "Ohne Handwerksmeister gibt es kein duales System", sagte Schneider. Er hob weiter das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Geehrten hervor.
Vizepräsident Matthias Graßmann ging auf die Chancen ein, die das Handwerk in der momentanen Flüchtlingsproblematik sieht. In Oberfranken gebe es aktuell rund 8600 Flüchtlinge, davon seien gut 1000 unbegleitete Minderjährige.
Die Kammern hätten ein deutliches Zeichen zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt gesetzt.
Den wachsenden Trend zum Studium sah Graßmann als Irrweg für viele Jugendliche, die an den Universitäten und Hochschulen nicht glücklich würden. "Wir wollen leistungsstarke Jugendliche für das Handwerk gewinnen, dafür stellen wir attraktive Bildungs- und Karrierewege zur Verfügung."
Das Handwerk erwarte aber von der Politik eine bessere Infrastruktur. Graßmann machte sich für eine bessere Breitbandversorgung, weniger Bürokratie und die wirkliche Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung sowie eine Reform der Erbschaftsteuer stark. Zum Schluss freute er sich, dass die oberfränkische Handwerkskonjunktur in Fahrt bleibt.
Landratstellvertreter Gerhard Wunder gratulierte den Meistern zur Auszeichnung und dankte ihnen für ihr außerordentliches Lebenswerk. "Sie haben Arbeitsplätze in der Region geschaffen und für eine gute Ausbildung gesorgt."
Die Jungmeister aus dem Landkreis: Michael Kestel, Dominic Kramp, Julia Löffler, Lukas Albrecht (alle Kronach), Thomas Zeuss, Dennis Neiwert (beide Küps), Daniel Brehm (Wallenfels), Christian Schmitt (Steinwiesen), Nicolai Ströhlein (Nurn), Bernd Hummel und Dominic Heilker, (beide Marktrodach). Karl-Heinz Hofmann