Druckartikel: Schwarzmann in der Schusslinie

Schwarzmann in der Schusslinie


Autor: Sylvia Hubele

Hallerndorf, Donnerstag, 14. Januar 2016

Der Zweite Bürgermeister von Hallerndorf muss sich im Gemeinderat für eine Entscheidung aus dem Sommer rechtfertigen. Schwarzmanns Entschluss hatte die Baukosten am Kindergarten um 10 000 Euro erhöht.
Sebastian Schwarzmann


Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) und sein Stellvertreter Sebastian Schwarzmann (WGT) haben nicht schlecht gestaunt, als ihnen beinahe alle Mitglieder des Hallerndorfer Gemeinderats die Gelbe Karte zeigten.
Im Sommer wurden am Kindergarten in Hallerndorf Parkplätze und eine Stützmauer errichtet. Während die beauftragte Firma am Bau arbeitete, ergab es sich, dass der geplante Maschendrahtzaun bei dem vorhandenen Bodenprofil nur schwer einzubauen war. Schwarzmann kümmerte sich als Zweiter Bürgermeister darum, dass die Bauarbeiten zügig voranschritten, schließlich sollte alles noch innerhalb der Ferienzeit erledigt werden. Er entschied vor Ort, dass ein Stabgitterzaun montiert werden soll.
Da sich herausstellte, dass außerdem unter anderem mehr Fläche gepflastert, Stützwinkel und ein Wassereinlauf eingebaut werden mussten, wurde die Baumaßnahme teurer als geplant. Der Auftrag betrug ursprünglich etwa 16 000 Euro und war in dieser Höhe von den Mitgliedern des Gemeinderates genehmigt. Die Rechnung der Baufirma, die bereits von der Gemeindeverwaltung überwiesen worden war, betrug dagegen etwas mehr als 26 000 Euro. Lothar Fischer (WG Willersdorf/ Haid) fragte nach, was passiere, wenn der Gemeinderat dieser Erhöhung nicht zustimme.
Dann müssten die Bürgermeister diese Kosten übernehmen, war sich Mathias Erlwein (JAB) sicher. "Die schnelle Entscheidung war nötig, damit alles noch in den Ferien fertig wird", verteidigte Schwarzmann seinen damaligen Entschluss.
Gunselmann wies die Gemeindevertreter darauf hin, dass nicht nur der Zaun, sondern auch die vielen zusätzlich notwendigen Kleinigkeiten wie beispielsweise der Wassereinlauf zur Erhöhung der Rechnung geführt hatten: "Ich habe das unterschätzt."


Sitzung im August
/>

Die Gemeindevertreter rügten die Vorgehensweise, da sie über die getroffenen Entscheidungen nicht informiert wurden.
Genügend Zeit wäre gewesen, wies Stephan Beck (WG Willersdorf/Haid) auf den Umstand hin, dass die Baumaßnahmen im Sommer durchgeführt wurden und selbst im August eine Sitzung des Gemeinderates stattgefunden hatte. Außerdem mahnte Beck an, dass sich der Grundstücksnachbar an den Kosten für den Abriss der alten Stützmauer beteiligen müsse: "Ich will da was rüberwandern sehen, wir vertreten schließlich alle Bürger!"
Nach einer langen Diskussion, in der die Gemeindevertreter zwar fanden, dass die Entscheidungen der Bürgermeister prinzipiell gut und richtig waren, aber die Vorgehensweise nicht korrekt war, waren sie doch einstimmig dafür, dass die Gemeinde die gesamten Kosten für die Baumaßnahme übernimmt. Schwarzmann und auch Bürgermeister Gunselmann atmeten auf.