Schutz und Gesundheit
Autor: Dr. Manfred Welker
Herzogenaurach, Mittwoch, 14. August 2019
Das Binden der Wurzbüschel hat eine lange Tradition. Am Tag vor Mariä Himmelfahrt wurden dafür Kräuter gesammelt.
Herzogenaurach — In der Flur bei Beutelsdorf waren am Mittwoch Frauen des Katholischen Deutschen Frauenbunds der Herzogenauracher Stadtpfarrei unterwegs, um Kräuter für Wurzbüschel am Fest Mariä Himmelfahrt zu sammeln. Das niederschlagsarme Wetter macht es in diesem Jahr nicht leicht, geeignete Pflanzen zu finden. Glücklicherweise hatte in den vergangenen Wochen Regen dafür gesorgt, dass nicht alles völlig verdorrt ist.
Beim Flurbereinigungsverfahren wurde nahe Beutelsdorf eine Ausgleichsfläche mit Obstbäumen bepflanzt, auf der auch Kräuter wachsen können.
Rund ein Dutzend Frauen waren bei feuchtem Wetter unterwegs mit festem Schuhwerk, außerdem trugen sie Handschuhe und waren mit Gartenscheren ausgestattet.
Auf dem Areal wachsen Johanniskraut, Rainfarn, Schafgarbe, wilde Möhre, wilde Pfefferminze, Odermennig und Beifuß, aber nur der mit dem braunen Stiel wird verwendet, weil nur diese Variante riecht, wie Rosi Gehr von Margareta Leipold aus Obermembach erfahren hat. Allmählich füllten sich die Behältnisse mit Kräutern.
Unweit davon gedeiht an einem Weiher Blutweiderich, den Gerlinde Aumeier und Annette Blum gesammelt haben.
Spezielle Plätze
Am Waldrand bei Beutelsdorf wächst Goldrute; benötigt wird noch Pimpernell, umgangssprachlich als Schlotfeger bezeichnet, und Hafer. Aus Privatgärten kommen noch Bohnenkraut, Borretsch, Estragon, Petersilie, Ringelblumen, Salbei, Sonnenblumen, Thymian, Weidenkraut, Zitronenmelisse und Zitronenminze dazu.
Rosi Gehr hat den Estragon und den Salbei in ihrem Garten bereits zurückgestutzt. "Manche bringen beim Binden Oregano oder Bohnenkraut aus ihrem Garten mit", berichtet sie. Rosmarin bekommen sie von der Familie Glasauer, die einen großen Busch im Garten hat.