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"Schulzentrum erhält modernes Gesicht"


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Freitag, 22. Januar 2021

Der Bauausschuss des Kronacher Stadtrates befürwortete die Generalsanierung der Gottfried-Neukam-Mittelschule. Im Stadtgebiet herrscht eine rege Bautätigkeit im privaten Bereich.
In diesem Lageplan sind die Erweiterungen an der Mittelschule Kronach rot eingezeichnet. Grafik: Spindler plus Architekten Kronach


"Das Schulzentrum erhält ein modernes Gesicht", führte Stadtplaner Gerber bei der Sitzung des Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschusses des Stadtrates am Donnerstag zum Antrag auf Generalsanierung und Erweiterung der Gottfried-Neukam-Mittelschule aus. Das Treppenhaus wird wegfallen und dadurch werden mehr Klassenräume entstehen. Die Treppenaufgänge kommen in einen Erweiterungsbau, in dem auch weitere Klassenräume entstehen. Zudem wird ein Aufzug für barrierefreien Zugang sorgen.

Den Planungen wurde das gemeindliche Einvernehmen einstimmig erteilt. Für die Generalsanierung wurden Kosten von 15,6 Millionen Euro und eine Bauzeit von vier Jahren veranschlagt.

Timo Vetter erinnerte an Vorschläge der Freien Wähler für eine Auslagerung der Schüler während der Bauzeit. Man hätte einiges anders machen können, meinte Vetter. Er war sich aber bewusst, dass die Anregungen wohl zu spät kommen, da die Planungen und Fördermittelanträge zu weit fortgeschritten sind.

Containerlösung oder Neubau?

Bürgermeisterin Hofmann nahm Bezug auf die Debatte über Containerlösung oder Neubau. Dies werde geprüft. Allerdings müsse man die Bauantragsbewilligung wegen Fördermitteln forcieren, schließlich liefen die Planungen über den Schulverband Kronach III schon seit fünf Jahren, betonte die Rathauschefin.

Die Stadt Kronach freut sich über jeden Antrag zu einer Geschäftseröffnung, die zur Belebung der Innenstadt beiträgt. Trotzdem war bei der Bauausschusssitzung zu vernehmen, dass man den Geschäftszweck und die Folgen genau prüfen werde, bevor man ein gemeindliches Einvernehmen erteilt. So wurde ein Antrag auf Nutzungsänderung eines Ladengeschäftes zu einem Bistro in der Bahnhofstraße zunächst zurückgestellt.

Belebung der Innenstadt

Stadtplaner Daniel Gerber informierte darüber, dass das vorgelegte Nutzungskonzept das geplante Bistro als "Abhol-Gastronomie" beschreibe, wo sich die Kunden nur zur Abholung aufhalten sollen. Nach Gesprächen mit dem Planfertiger soll es - entgegen der Plandarstellung - keine Bewirtung in dem Geschäft geben und es sind daher auch keine Stellplätze auszuweisen.

Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) begrüßte es grundsätzlich, wenn Leerstände im Stadtinnenbereich wie in der Bahnhofstraße belebt werden. Im Moment gebe es für die Gastronomie ohnehin nur die Chance, Speisen und Getränke zur Abholung anzubieten.

Winfried Lebok (CSU) meinte, generell sei eine Belebung der Innenstadt zu begrüßen. Jedoch wünschte er mehr Informationen, da die vorgelegte Planversion Sitzgelegenheiten im Innenbereich des Bistros aufweise. Insofern fehlten Nachweise über Stellplätze, und für einen Gastraum fehlten sanitäre Anlagen. Insofern stufte er den Antrag in seiner jetzigen Fassung als bedenklich ein. Es genüge ihm auch nicht eine Zusage des Planfertigers zu einer Abänderung der vorgelegten Planung, sagte Lebok.

Martina Zwosta (FL) erklärte, sie könne dem Vorhaben nicht zustimmen. Sie befürchte viel Müll von Verpackungen im Außenbereich des Geschäftes und in der Bahnhofstraße, und es müsse auch die Parksituation gesehen werden.

Klaus Simon (SPD) stimmte den Bedenken zu und sprach vor allem die Parksituation in diesem Bereich an, die schon jetzt recht angespannt sei. Außerdem möchte er ökologische Verpackungen als Auflage.

Daniel Gerber vertrat dagegen die Auffassung, bei der Müllproblematik handle es sich um Mutmaßungen. Abholung bedeute nicht gleich Müll auf der Straße oder in der Landschaft; dies habe baurechtlich keinen Einfluss.

Schließlich stellte das Gremium einstimmig den Antrag zurück.

Einem weiteren Antrag auf Nutzungsänderung von Verkaufsräumen in Räume für Integrationskurse, ebenfalls in der Bahnhofstraße, wurde das gemeindliche Einvernehmen einstimmig erteilt. Es sollen zwei Klassenräume und ein Aufenthaltsraum entstehen.

Klaus Simon (SPD) bedauerte, dass kein Einzelhandelsgeschäft mehr an dieser exponierten Stelle entsteht.

Daniel Gerber sah es positiv: Man müsse froh sein, wenn die leerstehenden Räume wiederbelebt werden.

Folgenden Bauanträgen wurde einstimmig gemeindliches Einvernehmen erteilt: Neubau eines Einfamilienhauses in Dörfles; Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport in Ziegelerden; Umbau einer bestehenden Scheune zum barrierefreien Mehrzweckhaus in Rotschreuth; Neubau eines Einfamilienhauses in Breitenloh.

Flucht über Kommandantenbau

In der Festung Rosenberg wird weiter umgebaut und Räumlichkeiten werden umgestaltet. Es lag ein Änderungsantrag auf Umbau des Zeughäuser Torbaus und Einbau einer Treppenanlage vor. Neben den museal genutzten Räumen und den Räumlichkeiten für Veranstaltungen beherbergt die Festung Rosenberg auch das Jufa-Hotel. Für dieses werden derzeit im Bereich des Zeughaus-Torbaus weitere fünf Gästezimmer (für 21 Gäste) geplant. Die Lage der künftigen Gästezimmer ist wegen ihrer besonderen Attraktivität vertraglich mit dem Hotelbetreiber festgelegt. Das Bauordnungsrecht schreibt vor, dass Beherbergungsräume neben dem Hauptzugang auch einen zweiten baulichen Rettungsweg aufweisen müssen. Im Falle des Zeughaus-Torbaus wurden dafür die möglichen Alternativen eingehend geprüft.

Als Ergebnis hat sich herausgestellt, dass nur die Fluchtwegführung über den Kommandantenbau (Fränkische Galerie) bleibt. Die wegen der Hochwertigkeit der Kunstschätze in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt durchführten Voruntersuchungen ergaben, dass aus Sicherheitsgründen die Wegstrecke eines stets offen zu haltenden Flucht- und Rettungsweges nicht direkt vorbei an frei zugänglichen Kunstwerken führen kann.

Daher sieht die Planung die räumliche Abtrennung des Fluchtweges vom Museumsbereich vor. Dies lässt sich durch die Schaffung eines separaten Treppenhauses realisieren.

Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf circa 110 000 Euro. Die Möglichkeiten einer Nachförderung werden geprüft. Das Vorhaben ist denkmalfachlich mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Das gemeindliche Einvernehmen wurde einstimmig erteilt.