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Schule Röbersdorf steht vor dem Aus


Autor: Werner Baier

Hirschaid, Dienstag, 01. Juli 2014



von unserem Mitarbeiter  Werner Baier

Hirschaid — Mit Beginn des nächsten Schuljahres ändert sich für die Julius-von-Soden-Grundschule Sassanfahrt Entscheidendes: Alle 183 Grundschüler werden in Sassanfahrt unterrichtet, das Schulhaus Röbersdorf wird geräumt. Nach einem mit 20:3 gefassten Grundsatzbeschluss des Marktgemeinderats Hirschaids können die Schulleitung und die Eltern ab sofort disponieren; die der Kommunalwahl geschuldete Hängepartie ist zu Ende.
Auf dringende Bitte des Schulleiters Franz Will war das Thema aus dem Wahlkampf ausgeklammert worden. Und nun konnte eine allein auf Fakten gestützte Entscheidung getroffen werden. Barbara Krebs äußerte namens des Elternbeirates und der Elternschaft volles Verständnis für die Zusammenführung der bislang zweihäusigen Grundschule unter ein Dach. Das Schulhaus von Sassanfahrt ist laut Rektor Will in einem "Tip-top-Zustand" und es verfügt nach der unausweichlichen Aufgabe des Mittelschulstandorts über die erforderlichen Raumkapazitäten. Die Sassanfahrter Mittelschüler wechseln ja wie berichtet nach Hirschaid und stärken dort den Standort.
Will schilderte, dass von den 99 Erst- und Zweitklässlern täglich 82 zum Schulhaus von Röbersdorf und wieder nach Hause transportiert werden müssen. Wird das Schulhaus aufgegeben, seien 20 Erstklässler sowie nur 38 weitere Grundschüler aus Röbersdorf nach Sassanfahrt und wieder heimzufahren. Die Schüler aus Köttmannsdorf müssen künftig zu Fuß zur Schule. Die von der Gemeinde zu tragenden Buskosten resultierten sich erheblich, sagte Will.
Auch die Reinigungskosten würden spürbar sinken. Verbessern ließe sich nach der Konzentration auf einen Standort die Mittagsbetreuung. Ferner ergäben sich Vorteile in Vertretungsfällen, für den Werk- oder Turnunterricht, schilderte der Schulleiter. Diese Aspekte und die Hoffnung, dass ein Teil der Kosteneinsparung den Schulkindern auf andere Weise wieder zugutekomme, veranlassten den Elternbeirat, sich komplett hinter den Zusammenschluss der Grundschule zu stellen, berichtete die Vorsitzende Barbara Krebs.
Markus Zillig und Daniela Bittel von der FWG Röbersdorf konnten ihre Enttäuschung darüber nicht verbergen, dass das Schulhaus von Röbersdorf nun doch so rasch geschlossen werden soll. Zillig erinnerte an eine Äußerung des vormaligen Bürgermeisters Andreas Schlund, die Röbersdorfer Schule werde noch fünf Jahre benötigt. Im Übrigen bezweifelte Zillig, dass der Umzug nach Sassanfahrt in den verbleibenden zwölf Wochen bewerkstelligt werden könne. Dass die Zeit knapp ist, zumal auch noch der Wechsel in der Schulleitung ansteht, räumte der scheidende Rektor durchaus ein. Aber der Hausmeister sei zuversichtlich, Tische und Stühle sowie die von den Lehrkräften benötigten Möbel mit Hilfe des Bauhofs rechtzeitig umzusetzen. Auch zu einem späteren Zeitpunkt müsste der Umzug über die Sommerferien bewältigt werden, gab Will zu bedenken.
Schließlich dankte der Rektor nicht nur für die bisher gewährte Unterstützung der Schule durch den Marktgemeinderat, sondern auch für den zukunftsweisenden Beschluss der Zusammenführung aller Klassen in Sassanfahrt. Die Frage von Josef Haas (SPD): "Was bleibt Röbersdorf nun noch?" blieb unbeantwortet. Bald steht ein weiteres Dorfschulhaus leer.