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Schülerheim ohne Risiko


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Donnerstag, 17. Dezember 2015

Der Kreis lässt Wohnheim von Investor bauen - günstiger als in Eigenregie.


Andreas Oswald

Die Kreisräte haben bewiesen, dass sie auch umdenken können: Sie haben ihren Beschluss über die Errichtung eines Schülerwohnheimes in Eigenregie im Forchheimer Norden aufgehoben. Stattdessen soll das Projekt jetzt in die Hände eines privaten Investors gegeben werden.Er plant auf dem Gelände des bisherigen Gebrauchtwarenhofes "Packmer's", an der Eisenbahnbrücke, den Bau eines Apartment-Hotels, in dem auch Zimmer für Schüler zur Verfügung stehen.
Den Stein in Rollen gebracht hatte Mathilde Hartmann (CSU). Sie hatte bereits vergangenen Oktober darauf hingewiesen, dass es einen Investor gebe und dessen Pläne allemal günstiger seien als ein Bau in eigner Regie. Bekräftigt wurde dies auch von Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WuO), der erklärte, dass er den Investor persönlich kenne und überzeugt sei, dass sich das Projekt so am schnellsten und günstigsten realisieren lasse. Jetzt ist auch Landrat Hermann Ulm (CSU) davon begeistert: "Ich war erst selber skeptisch", bekannter er, "aber die private Lösung hat mich überzeugt". Dies koste den Landkreis nichts, sei schneller umsetzbar und von der Qualität auch nicht schlechter. Außerdem sei dies die risikoärmere Variante , bekräftigte Frithjof Dier. Dem Investor sei signalisiert worden, dass er für den Gebrauchtwarenhof eine adäquate Ersatzfläche suchen müsse.


Nur eine Gegenstimme

Karl Waldmann (Grüne) sprach sich ebenfalls für die private Planung aus - im Zeichen rückläufiger Schülerzahlen sei dies die flexibelste Lösung. Auch Edwin Dippacher (CSU) favorisiert den Standort an der Eisenbahnbrücke: Die Schüler würden sich als junge Erwachsene in Stadtnähe am Besten aufgehoben fühlen. Nur Wolfgang Fees (SPD) war der Meinung, dass das Schülerheim zum Schulzentrum im Forchheimer Norden gehöre. Er blieb der einzige, der gegen den Aufhebungsbeschluss stimmte.