Druckartikel: Schüler sollen selbstsicher werden

Schüler sollen selbstsicher werden


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Reitsch, Dienstag, 19. Februar 2019

Stockheimer Grundschüler lernten in einem Kurs, sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen. Jetzt erhielten sie ihren weiß-gelben Gürtel.
Sie sind gewappnet: Wenn sie angegriffen werden, bringen sie ihren Gegner zu Boden und werden ihn durch die gelernte Haltetechnik festhalten können, bis Hilfe kommt.


Karl-Heinz Hofmann Reitsch — Die Schüler der Ganztagsklasse 4a an der "Glück Auf"-Grundschule Stockheim unterzogen sich in der Turnhalle des Schulgebäudes in Reitsch einem Selbstverteidigungskurs. Ihnen wurde zu ihrem Ju-Jutsu-Zertifikat auch der weiß-gelbe Gürtel als Nachweis eines bestandenen Selbstverteidigungskurses überreicht. Sie sind nun berechtigt, diesen Leistungsgürtel an ihrer Budo-Kleidung zu tragen.

Rektorin Astrid Kestel freute sich, dass 15 Absolventen die Prüfung vor den Augen ihrer Eltern als aufmerksame Zuschauer bestanden haben. und gratulierte zu der Auszeichnung. Sie zitierte aus dem Leitbild der Grundschule, das besagt: "Gemeinsam gestalten wir die gute und sichere Schule für uns alle!" Eines der Ziele sei dabei, dass die der Schule anvertrauten Kinder sicher aufwachsen, selbstsicher und stark für das Leben werden.

Bereits in der dritten Klasse haben die Kinder der Ganztagsklasse mit großer Begeisterung den Grundkurs Selbstverteidigung bei Heike Bittner und Alfred Busse besucht und auch diese Prüfung gemeistert. Dabei hatten sie gelernt, ein Brett mit bloßer Hand durchzuschlagen.

Kestel dankte Alfred Busse und besonders Heike Bittner, die auch Schulsportreferentin des Ju-Jutsu-Verbandes Bayern und Fachwirtin für Konfliktmanagement und Selbstverteidigung ist. "Es geht nicht darum, die Kinder auf Attacke zu trimmen, sondern vielmehr ist es uns wichtig, dass der Nachwuchs erkennt, wo Gefahrensituationen sind. Dabei wollen wir ein Selbstbewusstsein entwickeln, dass sich Gefahren auch ohne Handgreiflichkeiten entschärfen lassen."

Wenn es nicht anders geht, seien die Kinder auch in der Lage, mit gewisser einstudierter Technik durchaus auch einen stärkeren und größeren Kontrahenten auf die Matte zu legen. Sie lernten in dem Kurs aber auch, bei Unterlegenheit einen Nothilferuf auszurufen, um Passanten um Hilfe zu bitten, die eventuell die Polizei alarmieren und eine Täterbeschreibung festhalten.

Nervosität schnell überwunden

Die Prüflinge gingen ihre Sache hervorragend an. Zwar war etwas Anfangsnervosität dabei, aber das sei verständlich, sagte Trainer Alfred Busse, der aber schon bei der ersten Übung so motivierte, dass das Lampenfieber verschwand und die Kids dem Trainer selbstbewusst ihre gelernten Abwehreinstellungen dessen Angriffsversuchen entgegensetzten.