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Schon bald Naherholung statt Bauschutt in der Regnitzau


Autor: Elke Pieger

Hirschaid, Montag, 22. Februar 2016

Matsch, kalter Nieselregen und zwei Grad Außentemperatur. Man kann sich kaum vorstellen, dass man schon in wenigen Monaten hier direkt an der Regnitz im Son...
Beim Spatenstich für das neue Naherholungsgebiet packten alle kräftig mit an. Foto: p


Matsch, kalter Nieselregen und zwei Grad Außentemperatur. Man kann sich kaum vorstellen, dass man schon in wenigen Monaten hier direkt an der Regnitz im Sonnenschein flanieren und die Natur genießen kann. Aber Bauherren und beteiligte Firmen sind zuversichtlich: In der Hirschaider Regnitzau wird am 22. April ein neues Naherholungsgebiet eingeweiht. Das verspricht jedenfalls Tiefbau-Urgestein Georg Pfister, dessen Bagger und Radlader seit einigen Tagen massive Erdbewegungen an der Regnitz ausführen.
Schon vor mehr als 15 Jahren hatte das Landratsamt Bamberg den Markt Hirschaid nachdrücklich aufgefordert, die ehemalige gemeindliche Bauschuttdeponie in Köttmannsdorf gegen Hochwasser abzusichern. Eine vollständige Abtragung des belasteten Materials an der Regnitz hätte hohe Kosten zur Folge gehabt - von fast einer Million ist die Rede. Viel Geld für die Gemeinde, sodass man nach einer anderen Lösung suchte. Nach Abstimmungen mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt Kronach entschied sich der Hirschaider Marktgemeinderat Ende 2013 für eine Planungsvariante, bei der als Ausgleich ein sogenannter "Vorlandabtrag" stattfinden sollte. Jetzt fand der offizielle Spatenstich dafür statt.
Trotz des unfreundlichen Wetters waren eine Reihe von Anwohnern und mehrere Marktgemeinderäte gekommen, die sich bei Leberkäsbrötla und Getränken für die Baumaßnahme erwärmen sollten. Vor allem die unmittelbaren Nachbarn sind momentan durch den Schwerlastverkehr in der Jahnstraße stark in Mitleidenschaft gezogen. Um eventuelle Schäden an Wohngebäuden durch die Erschütterungen der Baumaschinen und Lkws ausgleichen zu können, wurden bereits Gutachter beauftragt, Beweissicherungen an den Häusern durchzuführen.
Beim Spatenstich erläuterte Hirschaids Erster Bürgermeister Klaus Homann (CSU) den Umfang der Bauarbeiten, und der ist gewaltig: rund 26 500 Kubikmeter Sand und 3400 Kubikmeter Oberboden werden abgetragen und abtransportiert. Für die Gestaltung des neuen Ufers werden 2560 Tonnen Steine angefahren, und auf einer Länge von 140 Metern werden Schutzmaßnahmen gegen Biberschäden ergriffen. Insgesamt kostet das Projekt rund 296 000 Euro, für die es keine Fördermittel gibt und die der Markt Hirschaid alleine tragen muss. Aber das Geld ist gut investiert, denn dadurch gewinnt die Regnitzau nach den Umgestaltungen durch den Hochwasserschutz noch mehr Attraktivität und Aufenthaltsqualität. Und eine eigens zu bauende Straße, die nach den Bauarbeiten wieder abgerissen werden muss, wie es noch im vergangenen Jahr gemeldet worden war, ist jetzt auch nicht mehr nötig. as