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Schön, warm und ausdrucksstark


Autor: Ulrike Langer

Haßfurt, Donnerstag, 07. Mai 2015

Musik  Für Senioren gibt es Extratöne, wenn die Organisatoren zum "Konzert am Nachmittag" einladen. Der Auftritt des Trios "Züngelnder Saitenwind" hat bei den Haßfurtern Eindruck hinterlassen.
Das Trio "Züngelnder Saitenwind" und weitere Beteiligte erfreuten die Gäste mit einem "Konzert am Nachmittag für Senioren" in der Stadthalle in Haßfurt. Unser Bild zeigt (von links) Christina Bernard (Saxophon), Kevin Sauer (Akkordeon) und Anton Stötzer (Cello).  Foto: Ulrike Langer


von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer

Haßfurt — "Es war spannend, ergreifend und unterhaltsam", sagte die Vorsitzende des Seniorenbeirats, Eva-Maria Schwach, nach dem "Konzert am Nachmittag für Senioren" in der Stadthalle. Mit ihren Worten "wir waren alle begeistert" sprach sie den Zuhörern aus der Seele, die dem Trio "Züngelnder Saitenwind" viel Applaus gespendet hatten.
Zum 14. Mal hatten der Seniorenbeirat, die Stadt Haßfurt und der Verein "Yehudi Menuhin Live Music Now Franken" ein kostenfreies Konzert organisiert. Franka Camphausen stellte die gemeinnützige Organisation "Yehudi Menuhin Live Music Now" vor. ",Live music now' heißt Musik hier und jetzt", erklärte sie und verwies darauf, dass der Geiger Yehudi Menuhin von der tröstenden und heilenden Wirkung der Musik überzeugt gewesen sei.
Seine Vereine, darunter einer in Werneck, veranstalteten kostenfreie Konzerte für Menschen, die in Krankenhäusern, Altenheimen, Waisenhäusern, Gefängnissen, Heimen, Flüchtlingslagern oder anderen sozialen Einrichtungen leben oder betreut würden. Gleichzeitig förderten sie junge begabte Musiker.
Für das diesjährige Konzert hatte Franka Camphausen die Studenten der Hochschule für Musik Würzburg, Christina Bernard (Saxophon), Anton Stötzer (Cello) und Kevin Sauer (Akkordeon), ausgewählt. Sie spielten nicht nur schöne Musik in dieser ungewöhnlichen Besetzung, sie haben auch einen außergewöhnlichen Namen. "Züngelnder Saitenwind verweist zum einen auf die Saiten des Cellos und den Wind des Saxophons und zum anderen auf die Zungen in dem Akkordeon, durch die die Luft geblasen wird", erläuterten die sympathischen Musiker. Die dargebotenen Kompositionen, von der Klassik über den Tango Nuevo bis hin zur Klezmer-Musik, waren ursprünglich nicht für ihre Besetzung geschrieben worden. Doch sie verbreiteten einen ganz besonderen Zauber an diesem Nachmittag. Vor allem, weil die jungen Künstler mit großer Spielfreude auf sehr hohem Niveau musizierten.

Eleganter Bogenschwung

Tief beeindruckt zeigten sich die Zuhörer von dem schönen, warmen, vollen und ausdrucksstarken Ton, den Christina Bernard ihrem Sopran- und Tenorsaxophon entlockte. Aber auch von dem mitreißenden Spiel des Akkordeonisten und dem eleganten Bogenschwung des Cellisten waren sie zu Recht begeistert. So entfaltete ihre Musik, die sich wie Balsam auf die Seele legte, die ihr zugesprochene Wirkung. Nach der ersten Zugabe, dem unglaublich zart intonierten "Ave Maria" von Bach-Gounod, herhob sich das Publikum von den Plätzen und applaudierte. So durfte sich das Trio erst nach einer zweiten Zugabe, dem "Libertango" von Astor Piazolla, verabschieden.