"Schneller als in mancher Großstadt"
Autor: Andrea Spörlein
Buttenheim, Freitag, 23. August 2019
Sehr zufrieden mit dem Abschluss der Arbeiten für den Glasfaserausbau in Buttenheim zeigt sich Bürgermeister Michael Karmann. Das schnelle Internet sei gerade auf dem Land sehr wichtig.
Bürgermeister Michael Karmann informierte das Gremium in der letzten Marktgemeinderatssitzung über den offiziellen Abschluss der Bauarbeiten für das "BürgerNet"-Programm der drei Gemeinden Altendorf, Pettstadt und Buttenheim. Die Versorgung mit schnellem Internet sei eines der wichtigsten Zukunftsthemen für ländliche Gemeinden. Als Pioniere beim Glasfaserausbau haben die Kommunen selbst über acht Millionen Euro in ein zukunftssicheres Datennetz investiert und so ihre Gemeinden als Wohn- und Wirtschaftsstandort gestärkt.
Zum offiziellen Abschluss der Bauarbeiten konnten die drei Bürgermeister gemeinsam mit der Stadtnetz Bamberg, die den Betrieb und Kundenservice gewährleistet, ein positives Fazit zu diesem wichtigen Infrastrukturprojekt ziehen.
Drei Jahre nach dem Start des Projekts sind in den Gemeinden 2164 Gebäude und Grundstücke direkt an das Glasfasernetz angeschlossen, davon 1048 in Buttenheim. Für die Eigentümer war der Anschluss komplett kostenlos, wenn sie sich dazu entschieden, das neue Netz nach seiner Fertigstellung auch zu nutzen. Sogar Eigentümer unbebauter Grundstücke haben sich einen Glasfaseranschluss legen lassen, um bei einer späteren Bebauung an das Datennetz angeschlossen zu sein.
Heute ist bereits der größte Teil der Bewohner und Unternehmen auf das kommunale Glasfasernetz aufgeschaltet. Bei den restlichen Kunden laufen noch die Verträge mit den bisherigen Anbietern. Sobald diese Verträge auslaufen, werden auch diese Kunden umgestellt. Bei dem Bau des Hochgeschwindigkeitsnetzes wurde komplett auf lähmende Kupferverbindungen verzichtet. Das heißt, dass die Glasfasern bis in den Keller der Häuser reichen.
Trotz Problemen bei den Tiefbauarbeiten könne man nun mit dem eigenen Netz sehr zufrieden sein, so Karmann. Die Surfgeschwindigkeiten "sind schneller als in mancher Großstadt und darüber hinaus ist man unabhängig von großen Carriern, die die Gemeinden mit der Aufrüstung von Kabelverzweigern vertrösten". Anders als bei diesem sogenannten Vectoring werden die Datengeschwindigkeiten nicht auf der sogenannten letzten Meile durch Kupferadern zwischen Kabelverzweiger und Kellerwand gedrosselt.
Surfen mit einem Gigabit
Mit dieser zukunftssicheren Technologie sind heute Surfgeschwindigkeiten von 500 Mbit pro Sekunde möglich. Auch weitere technologische Sprünge sind über das Glasfasernetz möglich: Noch in diesem Jahr - sobald die entsprechenden Router auf dem Markt erhältlich sind - sollen die Kunden mit Geschwindigkeiten von einem Gigabit surfen können. Wissenschaftler prognostizieren einen ständig steigenden Bedarf an Datenübertragungsraten im Internet. Der Bürgermeister ist sich sicher, dass die Gemeinden mit dem Glasfasernetz für die nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt sind.