"Schnell und unspektakulär"
Autor: Stephan-Herbert Fuchs
Kulmbach, Freitag, 20. März 2015
von unserem Mitarbeiter Stephan Herbert Fuchs Himmelkron — Die Metaller aus Ostoberfranken sind mit dem jüngsten Tarifabschluss in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie übe...
von unserem Mitarbeiter
Stephan Herbert Fuchs
Himmelkron — Die Metaller aus Ostoberfranken sind mit dem jüngsten Tarifabschluss in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie überaus zufrieden. Nicht nur, dass die Gewerkschaft 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt durchsetzen konnte, auch die Altersteilzeit wurde aufrechterhalten und ein Bildungstarifvertrag eingeführt.
"Und das alles binnen kürzester Zeit, ohne großes Aufsehen und völlig unspektakulär", sagte Volker Seidel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Ostoberfranken, bei der Delegiertenversammlung am Donnerstag in Himmelkron.
Der Abschluss zeige, dass die Branche Verantwortung für die Menschen übernimmt. Die Beschäftigten hätten künftig mehr Geld, das sie aber auch dringend benötigen. Absolut positiv stufte es Seidel ein, dass es gelungen war, die Altersteilzeit aufrechtzuerhalten.
Diese Regelung wäre sonst unwiederbringlich ausgelaufen. Der neue Alterszeittarifvertrag sei dagegen bis zum Jahr 20121 vereinbart worden. Aber auch die Möglichkeiten zu Fort- und Weiterbildungszwecken aus dem Berufsleben vorübergehend auszusteigen, bezeichnete Seidel als echten Fortschritt.
Junge Menschen hätten nun die Möglichkeit, ihren Meister zu machen oder einen Masterstudiengang zu belegen. "Unsere Aufgabe muss es sein, den Fokus auf die Bildung zu legen und alle Anstrengungen zu unternehmen, die Forderung auch umzusetzen."
Der Tarifabschluss für die bayrische Metall- und Elektroindustrie sieht eine Entgelterhöhung von 3,4 Prozent ab April, eine Einmalzahlung von 150 Euro für die Monate Januar bis März, eine verbesserte Altersteilzeit und den Einstieg in die Bildungsteilzeit vor.
Darauf hatten sich die IG Metall Ende Februar in der vierten Tarifverhandlung mit dem Arbeitgeberverband vbm geeinigt.
Bayernweit hatten seit Januar über 185 000 Menschen mit ihrer Teilnahme an Warnstreiks und Aktionen der IG Metall die drei Forderungen der Tarifrunde unterstützt.
Zufrieden ist die IG Metall auch mit der Mitgliederentwicklung. Aktuell konnte die Gewerkschaft seit Jahresbeginn 106 Neuaufnahmen verzeichnen, 21 mehr als im Vorjahr. Derzeit hat die IG Metall 12 062 Mitglieder, was einen demographisch bedingten Rückgang um rund 250 Mitglieder gegenüber Frühjahr 2014 bedeutet.