Druckartikel: Schnell heißt nicht immer gut

Schnell heißt nicht immer gut


Autor: Werner Reißaus

Mainleus, Mittwoch, 12. Juli 2017

Julian Menger ist der beste Radfahrer aller Grundschulen im Kreis, Kasendorf stellte die beste vierte Klasse. Gefragt waren Geschick- lichkeit und das Beachten der Verkehrsregeln.
Im Kreisel waren Geschicklichkeit und Konzentration gefragt.


Julian Menger aus Melkendorf hat sich beim Radfahr-Kreisentscheid der vierten Klassen den Einzelsieg geholt. Er gewann damit auch ein schmuckes Fahrrad, das von der VR-Bank Obermain gesponsert worden war. Der Zehnjährige, der künftig das CVG besuchen wird, strahlte: "Ich habe beide Prüfungen gut gemacht und unternehme mit meinen Eltern fast jedes Wochenende eine Radtour. Ich freue mich natürlich über den schönen Preis."
Auf den Plätzen folgten mit Elias Ernst und Felix Eidelloth zwei Viertklässler aus Ziegelhütten. Die beste Klasse stellte bei der Radfahrausbildung die Grundschule Kasendorf mit einer Fehlerquote von 2,14 vor Stadtsteinach (2,60) und der Max-Hundt-Schule Kulmbach (3,11).


Kleinste Klasse war die beste

Die Kasendorfer waren mit ihrer Rektorin Andrea Hofmann sicherlich etwas im Vorteil, weil sie mit sieben Kindern die kleinste Klasse in ganz Bayern stellten und die Fehlerquote damit automatisch geringer war.
Insgesamt nahmen 32 Grundschulklassen mit knapp 600 Schülern an der Radfahrausbildung teil. Die Prüfer registrierten knapp 4200 Fehler.
Die Verkehrserzieher der Polizeiinspektionen Kulmbach und Stadtsteinach, Peter Schütz und Ralf Maisel, hatten mit ihrem Team auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule alle Hände voll zu tun, um das Fahrradturnier abzuwickeln. Doch alles klappte reibungslos.
39 Mädchen und Jungen, die alle in diesem Schuljahr die Radfahrausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, gingen an den Start. Sie bemühten sich nicht nur, alles richtig zu machen, sondern wollten auch eine gute Zeit hinlegen.
"Im zweiten Teil mussten die Kinder zehn Minuten lang miteinander fahren. Dabei sind sie sich wie im richtigen Straßenverkehr an den Einmündungen, Ampeln und Kreuzungen immer wieder in die Quere gekommen. Da wurden die Fehler sehr hoch bewertet", so Peter Schütz.


Kinder mussten hellwach sein

Die Radfahrer mussten hellwach sein und auf die Vorfahrt achten, damit kein Unfall passierte. Bewertet wurden auch das Umschauen, die Handzeichen und das richtige Einordnen.
Im zweiten Teil mussten die Viertklässler Geschicklichkeitsübungen absolvieren. Hier kam es darauf an, das Fahrrad auch in kritischen Situationen sicher zu beherrschen.
Unter den Zuschauern waren auch viele Eltern, die ihre Sprösslinge auch mental unterstützten. Peter Schütz: "Die Eltern bestätigen uns immer wieder, dass dieses Turnier eine schöne Veranstaltung ist." Er dankte auch allen Sponsoren. Die Pokale für die drei besten Radfahrer hatte Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani aus Ludwigschorgast gestiftet.
Dass es nicht nur auf Schnelligkeit ankam, bekam Johann Stark aus Mainleus zu spüren, der zwar sehr couragiert den Geschicklichkeitsparcours meisterte und mit Abstand die schnellste Zeit hinlegte, doch beim gemeinsamen Radfahren einem Schüler die Vorfahrt nahm. Das wurde, wie im richtigen Leben, "gnadenlos" bestraft. Bei der Siegerehrung dankten die beiden Verkehrserzieher dem Helfer-Team mit Markus Späth und Evelyne Schumann-Dörfler von der Grundschule Ziegelhütten.
Den Wanderpokal des Landrats überreichte Jörg Kunstmann an die Kinder der Grundschule Kasendorf. Der stellvertretende Landrat lobte dabei auch die großartige Arbeit der beiden Verkehrserzieher Peter Schütz und Ralf Maisel.