Druckartikel: Schlechte Karten für Angreifer

Schlechte Karten für Angreifer


Autor: Helmut Will

Ebern, Dienstag, 12. März 2019

In der Dreifachturnhalle in Ebern hat ein Kurs des Weißen Rings im Landkreis Haßberge begonnen. Er soll die teilnehmenden Frauen dazu befähigen, sich gegen körperliche Übergriffe zu wehren.
Mit einfachen Abwehrtechniken ging es gleich los, wie diese beiden Teilnehmerinnen zeigten. Hinten beobachten Christine Stühler und Bürgermeister Jürgen Hennemann das Geschehen. Foto: Helmut Will


Damit sich Frauen im Falle eines körperlichen Übergriffes verteidigen können, bietet der Weiße Ring, einzige deutschlandweite Opferhilfsorganisation, in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten beim Landratsamt Haßberge sowie mit den Städten und Gemeinden einen Selbstverteidigungkurs an. Ein solcher begann am Montagabend in der Dreifachturnhalle in Ebern. Er erstreckt sich über fünf Übungsabende.

Helmut Will, Außenstellenleiter des Weißen Rings im Landkreis Haßberge, hieß in der Turnhalle die Teilnehmerinnen willkommen. Will stellte den Weißen Ring vor, der in jeder Stadt und in jedem Landkreis in Deutschland vertreten und ansprechbar sei. Der Außenstellenleiter nannte die Hilfsmöglichkeiten des Weißen Rings und ermunterte die Frauen, wenn sie Opfer einer Straftat werden sollten, sich Hilfe beim Weißen Ring zu holen, oder andere, die Opfer geworden sind, auf die Hilfsmöglichkeiten durch den Weißen Ring aufmerksam zu machen.

Teilnahme ist kostenlos

"Dieser Kurs mit Harald Rögner und Beate Otto als qualifizierte Übungsleiter soll Sie in die Lage versetzen, sich im Falle eines Angriffs effektiv wehren zu können", sagte Will. Er dankte Christine Stühler von der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Haßberge für die Organisation des Kurses und Bürgermeister Jürgen Hennemann, der sich bereiterklärt hatte, dass sich die Stadt Ebern an den Kursgebühren zusammen mit dem Weißen Ring beteiligt. "Somit ist für Sie der Kurs kostenfrei", schloss Will.

Angebot der Gleichstellungsstelle

Christine Stühler betonte, dass sich die Arbeit der Gleichstellungsstelle und die des Weißen Rings mitunter "kreuze", weshalb man schon seit Jahren gut zusammenarbeite. Sie wies die Teilnehmerinnen auf Angebote der Gleichstellungsstelle hinsichtlich Beratungen für zum Beispiel Bewerbungen, Karriereplanung oder beruflichen Wiedereinstieg hin und übergab auch einen Flyer mit Adressen von Institutionen im Landkreis, wo man Hilfe verschiedenster Art erhält. Ihr Dank galt dem Weißen Ring und der Stadt Ebern für die Übernahme der Kursgebühren.

"Gut für das Selbstbewusstsein"

Bürgermeister Jürgen Hennemann freute sich über das große Interesse an diesem Selbstverteidigungskurs. "Am besten ist es, wenn niemand das Gelernte in die Tat umsetzen muss und von Straftaten aller Art verschont bleibt", sagte der Bürgermeister. Es sei aber ein gutes Gefühl für das eigene Selbstbewusstsein, wenn man Abwehrtechniken im Falle eines Falles anwenden und sich so vor Schlimmerem bewahren kann. "Wir haben uns als Stadt gerne an den Kosten für den Kurs beteiligt", erklärte Hennemann.