Schimmendorfer Bürger fühlen sich benachteiligt
Autor: Stephan Stöckel
Schimmendorf, Freitag, 10. Mai 2019
Reiner Schwarz hatte gehofft, dass nach der Kommunalwahl 2014 frischer Wind ins Rathaus einzieht. Bei der Teilbürgerversammlung in der Gastwirtschaft "Herold" machte er aus seiner Enttäuschung keinen ...
Reiner Schwarz hatte gehofft, dass nach der Kommunalwahl 2014 frischer Wind ins Rathaus einzieht. Bei der Teilbürgerversammlung in der Gastwirtschaft "Herold" machte er aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Es geht, was Schimmendorf anbetrifft, so weiter wie bei Ihrem Vorgänger", hielt er Bürgermeister Robert Bosch (CSU) vor.
Zugleich sprach er drei Themen an, die vielen der rund 50 Bürger auf den Nägeln brannten: "Wir haben noch immer das ehemalige Milchhaus, das wir mehrheitlich nicht wollten. Das Wahllokal hat man uns genommen und ein anständiges Feuerwehrauto will man uns auch nicht geben."
Vorschlag: Milchhaus streichen
Bosch begrüßte den Erhalt und die Sanierung des Milchhauses, das auch als Schulbushaltestelle dient. Man habe etwas Schönes für den Ort geschaffen, das besser ausschaue als eine neu aufgestellte Holzbude, meinte der Bürgermeister.
Er räumte ein, dass sich über Geschmack trefflich streiten lasse. Zugleich gab Bosch zu bedenken, dass ein Neubau höhere Kosten verursacht hätte. Der Bürgermeister ermunterte die Schimmendorfer, sich mit ehrenamtlichem Engagement beim Streichen des Milchhauses einzubringen. Dann würden sich die Bürger auch mehr mit dem Gebäude identifizieren. "Diejenigen, die das Milchhaus wollten, sollten es auch streichen", widersprach Schwarz dem Gemeindeoberhaupt.
Damit Rollstuhlfahrer nicht im sprichwörtlichen Regen stehen müssen, soll das Milchhaus barrierefrei werden. "Favorisiert wird folgender Vorschlag: In die überdachte Rampe wird eine Nische hineingeschnitten. In die Bucht kann sich dann der Behinderte stellen", informierte Bosch die Öffentlichkeit.
Bei den vergangenen drei Wahlen mussten die Schimmendorfer ihre Stimmen im Nachbarort Danndorf abgeben. "Die Wahlordnung besagt, dass das Wahlgeheimnis nicht mehr gewährleistet ist, wenn nur noch so und so viele Personen wählen", rechtfertigte Bosch die Schließung des Wahllokals.
Als Gert Hühnlein klagte, dass den Schimmendorfern alles nach und nach weggenommen werde, ließ sich Bosch doch noch erweichen: "Ich werde für die Kommunalwahl 2020 für den Wahlbezirk Danndorf-Schimmendorf ein Wahllokal in Schimmendorf vorschlagen", sagte Bosch. Die Zuhörer klopften vor Freude auf die Tische.