"Schilda ist noch höflich ausgedrückt"
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Dienstag, 25. Juni 2019
Die Stadt will erst noch offene Fragen klären. Für Matthias Schmidt-Curio verzögert sich damit der Startschuss für den bilingualen Kindergarten. Was eine Menge Frust auslöst...
Matthias Schmidt-Curio ist stinksauer. Ein Gespräch mit Vertretern des Bauamtes, der Kämmerei, des Jugendamtes und Bürgermeister Thomas Nowak warf die bisherigen Pläne um den geplanten bilingualen Kindergarten "Ascolino" komplett über den Haufen. Fest steht seit Mittwoch: die 25 genehmigten Plätze für den Bereich Innenstadt werden zum 1. September definitiv nicht zur Verfügung stehen. Anvisiert ist jetzt Januar 2020. Probleme macht die Finanzierung und die erneut offene Standortfrage.
Weichen waren gestellt
Damit hatte der ambitionierte Unternehmer nicht gerechnet. Nach dem Beschluss des Jugendhilfesenats am 22. Mai hatte er die Weichen gestellt:
1. Ein leerstehendes Geschäft im Steinweg wurde bereits bei einem Ortstermin zusammen mit der Verwaltung favorisiert. Gespräche mit dem Vermieter laufen. Die Handwerker stehen in den Startlöchern.
2. Das Team ist gefunden. Die Leitung wird Sabine Groh übernehmen. Die Erzieherin mit jahrelanger Leitungserfahrung wird von zwei weiteren Erzieherinnen, einer Kinderpflegerin und einem Muttersprachler (Englisch) unterstützt.
3. Neben Eltern aus dem Landkreis und der Stadt Coburg haben sich mittlerweile auch schon künftige Coburger Eltern auf die Warteliste setzen lassen. "Aus dem Großraum Nürnberg kommt eine Familie im Herbst, die schon einen Platz reserviert hat", freute sich Schmidt-Curio noch am Dienstag im Gespräch mit dem Tageblatt.
Zusammen mit der neuen Kindergartenleiterin formulierte Schmidt-Curio am Donnerstag ein Schreiben an die Eltern, in denen er "schweren Herzens und enttäuscht" mitteilt, "dass wir den geplanten Start zum neuen Kindergartenjahr nicht werden realisieren können". Weiter heißt es: "All unsere Einwände, was diese Entscheidung für die interessierten Eltern, Kinder und schlussendlich natürlich auch für das motivierte Team, das bereits in den Startlöchern steht und auf Hochtouren das neue Kindergartenjahr vorbereitet, bedeutet, wurden leider von Seiten der Stadt nicht berücksichtigt."
Mit seinem Team sitzt er nächste Woche zusammen. "Wer davon noch übrig bleibt, weiß ich nicht. Wer wechselt schon mitten im Jahr, wer nimmt Personal für nur drei Monate?", fragt er sich frustriert.