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Scheune ist für Sanierung bereit


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Mittwoch, 16. Januar 2019

Die Vorbereitungen für die Sanierung der "Kleinen Kulturscheune" am Heimatspielhaus laufen. Die ehemalige Treppe zur Plattform der Muttergottes-Darstellerin hat eine vorübergehende neue Verwendung gefunden.
Die alte Treppe, die früher zur Plattform der Muttergottes-Darstellerin am Tor des Heimatspielhauses geführt hat, dient nun in der Bauphase der Erschließung des Oberen Stockwerks der Scheune, die einmal eine "Kleine Kulturscheune" werden wird.  Foto: Roman Jonas


Nachdem das Denkmal vom Verein Zukunft für das Heimatspielhaus aufwendig saniert worden ist, haben sich die Vereinsmitglieder um den Vorsitzenden Martin Kuchler eine neue Herausforderung gesucht. Nun soll die alte Scheune hergerichtet werden. Derzeit laufen die bauvorbereitenden Arbeiten. "Es geht darum, die Scheune für die Ausschreibung vorzubereiten", sagt Martin Kuchler. Und dabei kann er sich wieder auf die Helfer der "Heimatspiel-Baubude" verlassen, wie er die Mitstreiter nennt. Jetzt ist das Obergeschoss für die notwendigen Vorarbeiten erschlossen worden.

"Die Bauarbeiten laufen seit dem Herbst", sagt Roman Jonas, der zum harten Kern der Helfer zählt, deren Zahl bei den Einsätzen zwischen vier und zehn schwankt, je nachdem, was gerade anfällt. Während der Sanierung des Heimatspielhauses waren viele Dinge, die aufgehoben werden sollen, in die Scheune eingelagert worden. Dazu zählen unter anderem alte Fenster und Türen. "Es musste viel ausgeräumt werden", sagt Roman Jonas. Einige der Gegenstände sind nun im Dachgeschoss des Heimatspielhauses aufgestellt worden und können jetzt von Teilnehmern an Führungen besichtigt werden.

Ausgebaut werden natürlich nur Dinge, die aus denkmalpflegerischer Sicht ohne Bedeutung sind. Architekt Eduard Knoll hat nach seinen Voruntersuchungen genau festgelegt, was gemacht werden kann. Bleiben muss natürlich die seltene Stützkonstruktion über dem Kellergewölbe. Als problematisch hat sich der Zugang zum Obergeschoss erwiesen. "Viel zu gefährlich", beschreibt Roman Jonas die alte hölzerne Leiter. Aber für die Planung und Ausschreibung der Arbeiten musste das Obergeschoss begehbar werden. "Da ist sehr schnell die Idee entstanden, das obere Stockwerk mit einer Treppe zu erschließen", erinnert er sich. Weil aber innen kein Platz dafür ist, sollte die Treppe von außen, von der Hofseite her, errichtet werden.

Exakt die gleiche Höhe

Als glückliche Fügung stellte sich dabei heraus, dass die alte Treppe zum Podest der Muttergottes-Darstellerin über dem Tor zum Hof in der Scheune eingelagert war. Nach der Sanierung des historischen Gebäudes hatten sich die Verantwortlichen für eine mobile Treppe entschieden, die nur während der Aufführungen des Heimatspiels "Die Schutzfrau von Münnerstadt" angebracht wird. Roman Jonas hat herausgefunden, dass die alte Treppe vor genau 40 Jahren gebaut worden war. Das beste an ihr: "Der neue Eingang zum Obergeschoss hat exakt die gleiche Höhe wie der Podest der Muttergottesdarstellerin", sagt Roman Jonas.

Praktisch für die Helfer war, dass Norbert "Billy" Schreiner zu den Vereinsmitgliedern zählt, die über die notwendige Technik verfügen, eine solche Treppe wieder aufzustellen. Die Helfer haben die Tür und das zweite Geländer für den behelfsmäßigen Zugang errichtet. Auch wenn es sich um ein Provisorium handelt, der spätere Zugang wird ähnlich gestaltet werden. "Allerdings mit einer Einhausung", erläutert Roman Jonas.

Während aus dem Erdgeschoss etliche vermorschte Bretter entfernt werden mussten, bietet sich im Obergeschoss ein ganz anderes Bild. "Da oben fehlen viele Balken." Man geht davon aus, dass in der Scheune ausschließlich Stroh gelagert wurde. Um noch mehr davon hineinzubekommen, sei der Zwischenboden einschließlich der Balken teilweise entnommen worden. Während der Sanierung wird dann zunächst das Fachwerk ausgebessert, anschließend können auch die Balken und Bretter wieder eingebaut werden.

Roman Jonas betont, dass es sich durchweg um bauvorbereitende Arbeiten handele, die in der Entwurfsplanung auch vorgesehen seien. So soll beispielsweise potenziellen Anbietern ermöglicht werden, die für ihr Angebot notwendigen Untersuchungen durchzuführen. Noch in diesem Jahr soll die Ausschreibung für die Sanierung erfolgen.

Martin Kuchler ist stolz auf seine Baubude und die anderen Heimatspielhausteams, die selbständig arbeiten, wie beispielsweise das Flohmarktteam oder das Team vom Adventskalender. Roman Jonas verweist darauf, dass sich die Helfer jeden Donnerstag von 14 bis 16 Uhr im Heimatspielhaus treffen. Wer Interesse hat, könne gerne hinzukommen. Besondere Fähigkeiten seien nicht nötig. Jede helfende Hand sei gerne gesehen.