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Schenken in Corona-Zeiten - und warum man sich jetzt darum kümmern sollte


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Bad Staffelstein, Dienstag, 10. November 2020

Mehr als ein Drittel der Deutschen wird dieses Jahr vermehrt die virtuellen Schaufenster nach Geschenken durchforsten, anstatt in der Innenstadt die Einkaufstüten zu füllen. Das geht aus einer Umfrage...


Mehr als ein Drittel der Deutschen wird dieses Jahr vermehrt die virtuellen Schaufenster nach Geschenken durchforsten, anstatt in der Innenstadt die Einkaufstüten zu füllen. Das geht aus einer Umfrage der Vergleichsplattform "idealo" hervor. Laut einer Pressemitteilung rechnet die Deutsche Post im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg des Liefervolumens um mehr als 50 Prozent. Die zu erwartenden Folgen sind Lieferengpässe und deutlich längere Versandzeiten sowie der Ausverkauf von Produkten - die Hauptsaison verschiebt sich nach vorne. Wer das umgehen will, muss also rechtzeitig mit seinen Bestellungen beginnen - oder sein Augenmerk auf andere Möglichkeiten des Schenkens legen. Dafür gibt es sehr unterschiedliche Optionen:

1.Online Dass der Online-Handel dieses Jahr vermehrt genutzt wird, liegt neben der allgemeinen Kontaktbeschränkung auch am Vorteil des Online-Shoppings, Päckchen direkt an die Beschenkten schicken lassen zu können. Über das Standardangebot der großen Versandhäuser hinaus haben sich einzelne Firmen auf die Erstellung und Zusendung von Präsentkörben und "Corona-Care-Paketen" spezialisiert. Neben oftmals mitgeliefertem Mundschutz enthalten die Päckchen - je nach thematischer Ausrichtung und Zusammenstellung - regionale Köstlichkeiten oder Glücksbringer und Gimmicks. Auch bieten sich individuell online gestaltete Christbaumkugeln oder Plätzchendosen an; zudem lässt sich jegliche Weihnachtsleckerei im Netz bestellen.

Anstelle konkreter Produkte können auch Erlebnisgutscheine infrage kommen, die oftmals mehrere Jahre lang gültig bleiben. Einige Angebote wie Naturerlebnisse können trotz der derzeitigen Lage bereits eingelöst werden, andere wurden dem Online-Format angepasst. Beispielhaft hierfür stehen Online-Kochkurse und Online-Weinproben, an denen von zu Hause aus teilgenommen wird. Auch diese Gutscheine bieten die Option des Direktversands an den Empfänger.

2. Lokal Für lokale Geschäfte ist die lukrative Vorweihnachtszeit so wichtig wie nie - besonders da pandemiebedingt vor allem die großen Versandhäuser profitieren und die Lust am Schlendern in der Innenstadt ausbleibt. Pressesprecher Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern beschreibt die kommende Zeit als "existenziell" für den Einzelhandel. Trotz Covid-19 bleibe das lokale Weihnachtsshopping aber sicher: "Man kann zwar nicht vorsichtig genug sein, aber kein Geschäft in Bayern war je ein Corona-Hotspot." Trotzdem gebe es viele gute Gründe, online zu bestellen, sagt Ohlmann. Das sei nicht per se schlecht - es komme vor allem darauf an, wohin das Geld fließt. So böten 30 Prozent der Einzelhändler ihre Produkte ohnehin online an.

Neben dem klassischen Online-Shopping und dem Kauf im Einzelhandel kommen besonders in kontaktlosen Zeiten auch Geschenkmöglichkeiten infrage, die eher untypisch sind, aber ebenso passend sein können:

3. Virtuell Diese Sparte an Angeboten ist noch weitgehend unbekannt. Beispielhaft für ein virtuelles Produkt steht an erster Stelle der Online-Gutschein, der bei einigen Händlern auch rein digital verfügbar ist. Für die jüngere Zielgruppe bieten sich Schecks für Streaming-Dienste an; auf Gaming-Plattformen können Spiele sogar direkt online erworben und verschenkt werden.

Das kostenlose Äquivalent für Weihnachtsgrüße bildet der Versand von Online-Grußkarten. Wer schon vor Weihnachten von sich hören lassen will, gestaltet online einen virtuellen, mit Bildern und Links versehenen Adventskalender. 4. Spenden Natürlich besteht auch die Möglichkeit einer sinnvollen Investition im Namen des anderen. Vorlagen hierfür bieten neben den bekannten Spendenplattformen für Umweltschutz und Armutsbekämpfung speziell auf Corona-Hilfe spezialisierte Angebote von Hilfsorganisationen.

Eine zentrale Übersicht über Spendenempfänger bietet die Homepage des Deutschen Zentralinstituts (DZI) für soziale Fragen (www.dzi.de).

Um sicherzugehen, dass das Geld auch da ankommt, wo es hinsoll, informiert das Institut darüber hinaus anhand des "DZI-Spendensiegels" über die Seriosität der einzelnen Initiativen.

Bezüglich der Zahl der Spenden in Deutschland spricht Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der Institution, von einem "allgemeinen Aufwärtstrend im Vergleich zum Vorjahr". Trotzdem mag das gut gemeinte Geschenk nicht jedem taugen. Er betont, dass Spenden eine individuelle Entscheidung bleibt: "Man sollte sich schon sehr sicher sein, dass der Beschenkte von sich aus eine ähnliche Spende auswählen würde." mc