stefan fössel

Es gab Zeiten, da nutzten die meisten Bamberger jede Gelegenheit, um ein wenig Sonne zu tanken. Die Schreibtischtäter stupsten sich in der Mittagspause ihre dunklen Brillen auf die Nasen, reckten ihre Gesichter gen Himmel und hofften auf ein wenig Bräune. Denn morgen, spätestens übermorgen würde es ohnehin wieder kühler und regnerischer.
Im Dauersommer 2018 sinkt die Zahl der Sonnenanbeter langsam. Zwar nicht an Seen und in Schwimmbädern, aber zum Beispiel in der Innenstadt. Da schiebt sich der Großteil der Flanierenden an den Häuserwänden entlang, wird noch das kleinste Bäumchen zum begehrten Schattenspender. Denn nur ein paar Schritte weiter herrscht die gleißende Sonne, bei gefühlten 50 Grad.
Nun kann sich nicht jeder aussuchen, wo er herumläuft. So haben zum Beispiel die städtischen Parküberwacher offensichtlich nicht hitzefrei. Sie dekorieren auch in diesen Tagen so manches backofengleiche Auto mit handlichen Knöllchen, die sich auch als Fächer nutzen lassen. Und freuen sich bestimmt über den einen oder anderen Schattenfalschparker.