Schaeffler-Boss zieht neue Saiten auf
Autor: Dr. Manfred Welker
Herzogenaurach, Donnerstag, 05. März 2020
Klaus Rosenfeld, der Vorstandsvorsitzende des Herzogenauracher Automobilzulieferers, war zu Gast bei der Orgelzeit in der evangelischen Kirche und zeigte sein Talent als Musiker.
In einer etwas anderen Form präsentierte sich die 64. Orgelzeit in der evangelischen Kirche von Herzogenaurach. Zur Unterstützung seiner Reihe hatte sich Gerald Fink den Schaeffler-Vorstandsvorsitzenden Klaus Rosenfeld mit seiner Violine geholt. Mit ihm kombinierte Fink Musik und Gespräch im Wechsel.
Von Fink nach seiner Stimmung befragt, merkte Rosenfeld an, dass diese natürlich nach Lage mal eher dur oder moll sein könne. Die beiden Musiker hatten sich dazu Präludium und Fuge von Johann Sebastian Bach ausgesucht.
Welche Bedeutung haben Musik und Kirche für den Topmanager, wollte Fink mit seiner nächsten Frage wissen. Klaus Rosenfeld hatte ein musikalisches Elternhaus, der Bruder spielte Orgel, während er selber das Violinenspiel erlernte. In der protestantischen Familie war es üblich, durchschnittlich jeden zweiten Sonntag in die Kirche zu gehen, was er auch passend fand. Da für Rosenfeld Musik und Kirche zusammengehören, war es von dieser Einschätzung nicht weit zur Orgel. Aus diesem Grund fiel es ihm nicht schwer, sich als Vorsitzender des Orgelbauvereins für eine neue Orgel in der evangelisch-lutherischen Kirche in Herzogenaurach zu engagieren.
In die Kirche gehört Musik
Auch für Fink war es selbstverständlich, dass man sich Kirche ohne Musik nicht vorstellen kann. Aus diesem Grund hatten sich die beiden Protagonisten eine Komposition von Johann Sebastian Bach ausgewählt, die alle kennen, "Jesus bleibet meine Freude".
Einen weiteren Punkt schnitt Fink mit der Kombination Musik und Wirtschaftswelt an. Für Rosenfeld ist es bei der musikalischen Ausbildung wichtig, zuzuhören, denn wer nicht zuhört, lernt nicht und versteht nicht. Auch für den Vorstand in einem Wirtschaftsunternehmen sei diese Eigenschaft wichtig, man müsse sich darüber hinaus auch ohne viele Worte verständigen können. Außerdem gehöre Souveränität dazu. Ein Musiker müsse lernen, mit unterschiedlichen Tempi umzugehen, was ebenso in der Wirtschaft von Bedeutung sei.
Aber natürlich müssen alle auch das gleiche Tempo haben, merkte hier Fink an. Eine gute Führungskraft ist für Rosenfeld wie ein Dirigent, der es schafft, mit unterschiedlichen Personen einen gemeinsamen guten Klang zu erschaffen. Aus diesem Grund folgte ein Musikstück mit den Tempi langsam und schnell, das Concerto d-Moll für Orgel und Geige von Antonio Vivaldi. Wobei die Geige hier eine ebenbürtige Solopartnerin ist, wie Fink anmerkte. Tatsächlich ergänzten sich die beiden Musiker in idealer Weise.
Eine weitere Frage von Fink war die nach der Heimat: "Wo ist Heimat, findet man Heimat in der Kirche, im Glauben, etwa in Herzogenaurach?" Für Rosenfeld ist die Heimat da, wo seine Frau, seine Familie ist, in Frankfurt am Main. Dort wohnt er seit vielen Jahren. Darüber hinaus ist Herzogenaurach ein wichtiger Teil seines Lebens, wo er viele Kollegen hat und Verantwortung trägt. Wobei es für Rosenfeld keine Frage der Größe einer Stadt ist, in der man sich wiederfindet. Auch wenn er seine Heimat in Frankfurt hat, möchte er Herzogenaurach nicht missen.