Saubere Wiesent: Amt sagt Nein
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Dienstag, 14. Mai 2019
Im abgesenkten Wiesentarm zwischen Wasserrad und Herbstmühle lagern Steine und Unrat. Sie sollen raus.
Josef Hofbauer Stadtrat Ludwig Brütting (FW) lässt nicht locker. Vor Wochen hatte er bereits angemahnt, den niedrigen Pegel des Wiesentarmes zwischen dem Wasserrad und der Herbstmühle zu nutzen, um das Bachbett zu säubern. Ohne Erfolg.
Nun machte der Kommunalpolitiker in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses einen erneuten Vorstoß. Er wollte wissen, ob es nicht doch noch eine Möglichkeit gebe, damit aus dem Flusslauf zwischen dem Breitenbach und der Mühle zumindest die gröbsten Steinbrocken entfernt werden könnten. Und er verwies darauf, dass in diesem Bereich ein Ansaugstutzen der Feuerwehr seit mehreren Wochen auf dem Trockenen liege.
"Wir haben ein feuerrechtliches Problem in der Altstadt" folgerte Brütting. Im Brandfall hänge der Ansaugstutzen in der Luft und sei nicht nutzbar. Deshalb appellierte Brütting, die Gelegenheit zu nutzen, um das Rohr, mit dem Löschwasser aus der Wiesent angesaugt wird, zu säubern. Und bei dieser Gelegenheit könnten dann auch Gesteinsbrocken, Äste, Glasscherben und anderer Müll aus der Wiesent entfernt werden.
Für viele ein Anliegen
Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) erinnerte, dass an so einer Aktion viele Stellen beteiligt seien. Das Anliegen der Säuberung sei dem Wasserwirtschaftsamt, der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landratsamt mit der Bitte um Überprüfung vorgetragen worden.
Stadtplaner Alexander Ebert erklärte, das Landratsamt habe für eine Säuberung der Wiesent keine Notwendigkeit gesehen. Darüber hätten ihn Kollegen aus der Verwaltung informiert.
Eine Antwort, die Christian Kiehr (NLE) auf die Palme brachte. "Eine Frechheit", polterte Kiehr. Diese Haltung sei für die Ebermannstadter nicht nachvollziehbar. Da sei eine große Chance einfach vertan worden, fand der Stadtrat, der daran erinnerte, dass Mitglieder des Bunds Naturschutz bereits freiwillig Müll aus dem Flussbett geholt hätten.
Bürgermeisterin Christiane Meyer pflichtete bei, dass die Säuberung des Flussarmes ein dringendes Anliegen der Bürger sei. Sie sagte zu, auf Grund der Anfrage von Ludwig Brütting die Behörden erneut mit der Thematik zu konfrontieren. Der verwies nochmals auf sein Argument mit dem ungesicherten Brandschutz. Sarkastisch merkte er an: "Dann müss' ma halt des Wasser mit der Hand rausschöpfen, wenn's in der Altstadt brennt."