Sanierung der Lindelberghalle kostet vier Millionen Euro
Autor: Petra Malbrich
Igensdorf, Mittwoch, 29. März 2017
Vier Millionen Euro brutto für die Generalsanierung der Lindelberghalle - das war den Gemeinderäten dann auf die Schnelle doch zu viel. "Ich sehe mich nicht...
Vier Millionen Euro brutto für die Generalsanierung der Lindelberghalle - das war den Gemeinderäten dann auf die Schnelle doch zu viel. "Ich sehe mich nicht in der Lage, vier Millionen Euro einfach durchzuwinken", sagte Wolfgang Rupprecht (IU) und verlangte als Entscheidungsgrundlage erst einmal eine Kostenauflistung.
Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) räumte ein, dass er die Vorstellung der Planung unbedingt noch auf der Tagesordnung haben wollte. Er habe in diesem Zusammenhang auch Druck ausgeübt. Denn die dränge.
Kopfschütteln im Publikum
Die Planer braucht die Zustimmung der Gemeinderäte, um weiterplanen zu können, der FC Stöckach wiederum braucht den Zeitplan des Architekten, um die Saison planen zu können, und dann muss das nötige Geld auch im Haushaltsplan der Gemeinde eingeplant werden. Die infrage stehenden vier Millionen Euro müssten als Kredit aufgenommen werden. Schätzungsweise 100 000 Euro müsste die Gemeinde pro Jahr tilgen. Die Halle würde bestenfalls 20 Mal im Jahr genutzt. Auch das Besucher der Gemeinderatssitzung rechneten mit und schüttelten bei den pro Hallennutzung entstehenden Kosten den Kopf.
Wünsche der Räte, die Halle mit Schiebewänden zu trennen, sind nicht umsetzbar. Zum einen müsste in die Hallendecke eingegriffen werden. Zudem würde es Probleme mit der Lüftungstechnik geben. Diese müsste neu eingebaut werden. "Es ist nicht alles umsetzbar, was wünschenswert ist", sagte Bürgermeister Rast. Die Halle könnte weiterhin an die örtlichen Vereine vermietet werden.
Auch die gewünschten Absturzsicherungen, die zu den Gestaltungsmerkmalen zählen, können bei der Planung berücksichtigt werden.
Separater Eingang
Die Vorgabe an die Planer hatte gelautet, getrennte, autarke Nutzung der verschiedenen Bereiche zu ermöglichen. Die Halle wird von drei Gruppen genutzt: der Gemeinde, dem Pächter der Gastronomie und dem FC Stöckach. Dieser wird einen separaten Eingang erhalten. Vom Eingang im Foyer verdeckt die Garderobe ein Kunstwerk. Das soll bleiben, die Garderobe wird seitlich vom Foyer errichtet werden. In der Ecke soll ein barrierefreies WC mit Wickeltisch entstehen. Der Kühlraum wird umgelegt, der Treppenzugang verändert. Unberührt bleibt die gesamte Halle.
Auch der ehemalige Geräteraum und die Nebenräume der Lindelberghalle bleiben. Nur ein Teil wird für die Technik und die Belüftung abgetrennt. Im Untergeschoss sind die Veränderungen gravierender. Der Eingang bleibt. Der Zugang erschließt die Diele. Links kommt man in den Bereich, den die Gemeinde nutzt, rechts in den Bereich, den der FC Stöckach nutzt. Links hinten ist der Jugendraum, der Flur ist durchgängig bis zum Treppenaufgang.
Für die Halle erhält der Markt keine Förderung. Förderbare Maßnahmen als KIP (Kommunales Investitionsprogramm) betragen 200 000 Euro und werden zu 90 Prozent bezuschusst. Für die Sportförderung gibt es neue Regelungen, erläuterte Rast. Drei Millionen Euro wurden zunächst als Hausnummer genannt.
"Wir können keine drei Millionen Euro aus dem Ärmel schütteln. Wir müssen Kredite aufnehmen", sagte Bürgermeister Rast. Die Planer sollen nun auf das Konzept vertieft aufbauen und für die nächste Sitzung, eventuell eine Sondersitzung, saubere Zahlen vorlegen.