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Sanierung dauert noch


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Montag, 01. Dezember 2014

von unserem Mitarbeiter  Karl-Heinz Hofmann Kronach — Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Volkshochschule Kreis Kronach (VHS), standen die Berichte des Vorstands und der A...
Ehrungen gab es bei der VHS Kreis Kronach. Das Bild zeigt (von links): Reinhard Autolny (Beisitzer), Elke Grötzner (Dritte Vorsitzende), Heinz Tischler (VHS-Leiter), Ursula Weber (Beisitzerin), Sigrun Csallner, Altlandrat Heinz Köhler, Landratstellvertreter Gerhard Wunder und Angela Hofmann (VHS-Vorsitzende und Zweite Bürgermeisterin Kronachs).  Foto: Karl-Heinz Hofmann


von unserem Mitarbeiter 
Karl-Heinz Hofmann

Kronach — Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Volkshochschule Kreis Kronach (VHS), standen die Berichte des Vorstands und der Arbeitsbericht des Volkshochschulleiters Heinz Tischler. Außerdem wurden Mitglieder für langjährige Treue geehrt. Sehnsüchtig wartet die VHS nach wie vor auf den Beginn der Sanierung des VHS-Hauses in Kronach.

Hoffnung auf höhere Zuschüsse

Die Vorsitzende der VHS im Kreis Kronach, Angela Hofmann (Zweite Bürgermeisterin von Kronach, CSU), gab einen Sachstand und erklärte, dass man noch Geduld haben müsse. Es sei zwar alles auf den Weg gebracht und es habe sehr lange gedauert, bis man im Frühsommer entsprechende Zuschussbescheide erhalten habe. Allerdings sei nicht die erhoffte 90-Prozent-Förderung gewährt worden. Deshalb wolle man noch mehr an Fördermitteln herausholen.
So werde die Stadt Kronach "weiter bohren, bis die Finanzierung zu unserer Zufriedenheit ganz geklärt ist", sagte Angela Hofmann und fügte hinzu, "die Generalsanierung geht zwar langsam, dafür aber stetig voran und wir sind auf Kurs. Derzeit müssen auch noch Ersatzräume für die Geschäftsstelle und für den Unterricht, möglichst im Zentrum von Kronach, gesucht werden". Hofmann informierte ferner, dass das VHS-Haus zukünftig über eine Nahwärmeleitung mit Heizenergie aus der Lucas-Cranach-Schule versorgt werden solle. Sie dankte vor allem dem Leiter der VHS-Geschäftsstelle Kronach, Heinz Tischler, der mit großem Engagement und großes Leidenschaft immer wieder neue Ideen und Impulse gebe, die für eine sehr gute Vernetzung der VHS sorgten. Die VHS Kreis Kronach mit ihren über 190 Mitgliedern - dazu kommen noch 18 Kommunen und der Landkreis Kronach - sei eine Gemeinschaft mit großer Vielfalt und einem breiten Spektrum an Bildungsangeboten, so Hofmann.
Der stellvertretende Landrat Gerhard Wunder (CSU) meinte, der Weg für die Haussanierung der VHS sei geebnet. Vorsitzende Angela Hofmann habe sich mit viel Herzblut für die Generalsanierung eingesetzt und werde auch weiter dafür sorgen, dass es recht bald zu einer vernünftigen Sanierung mit guter Finanzierung komme, sagte Wunder, der allen Verantwortlichen den Dank des Landkreises Kronach aussprach. Dem Landkreis Kronach liege die Bildungseinrichtung VHS sehr am Herzen, so Wunder, weshalb man sie auch jährlich mit Finanzmitteln unterstütze. Im Jahr 2013 waren es 335 000 Euro.

VHS wird dringend gebraucht

In seinem Arbeitsbericht bemängelte Heinz Tischler die zu geringen staatlichen Mittel, die aber aufgrund der vielfältigen Bildungsaufgaben der VHS immer dringender benötigt würden. "Die VHS braucht zukünftig mehr denn je die Unterstützung aller, die an ihr, ihrer Arbeit, und ihren Erfolgen für die Region interessiert sind. Beisitzer Reinhard Autolny machte hierzu den Vorschlag, die Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner (CSU) und Klaus Adelt (SPD) verstärkt anzusprechen.
Tischler meinte, dass der Landkreis Kronach mit seinen Kommunalpolitikern "Gott sei Dank" zur VHS stehe. Er kritisierte die geringe staatliche Unterstützung und legte einen Zeitungsartikel vor, der die Bedeutung von VHS als wichtigen Bestandteil der Erwachsenenbildung hervorhob. Doch Bayern sei mit seiner Zuschusspolitik das Schlusslicht in Deutschland im Ländervergleich. Tischler informierte, dass jeder fünfte Deutsche zwischen 16 und 65 nicht besser rechnen könne als ein Grundschüler, ein Sechstel könne nur einfachste Texte verstehen und zwei Drittel können kaum mit Internet umgehen. "Das sind nicht Ergebnisse von mir, sondern Ergebnisse einer Studie im Rahmen eines Pisa-Tests über die Fort- und Weiterbildung von Erwachsenen", so Tischler.

Ausgeglichene Bilanz

Die VHS Kronach ist ein gefragter Partner für regionale und überregionale Projekte. Sie arbeitet mit einer Vielzahl von Kreiseinrichtungen zusammen und kooperiert mit ihnen bei Angeboten zum demographischen Wandel. Mit einem ausschließlich traditionellen Angebot wäre die VHS heute nicht mehr überlebensfähig, weshalb die VHS Kronach schon lange neue Wege gehe und ihr Angebot stets erweiterte. Und das, obwohl die Zahl der pädagogischen Mitarbeiter gesunken sei.

Ausgeglichene Finanzen

Zu den Finanzen für 2104 konnte Tischler ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren. In Einnahmen und Ausgaben liege man 2014 bei je 809 800 Euro. Höchste Einnahmen sind die Teilnehmergebühren mit rund 325 000 Euro und die Mitfinanzierung der öffentlichen Hand von 386 000 Euro. Hauptausgaben sind Personalkosten von über 600 000 Euro. Allein der Unterhalt des VHS-Hauses belaste den Haushalt jährlich mit rund 90 000 bis 100 000 Euro. Ausblickend stellte der Leiter der VHS fest, gerade die immer bestehende Unberechenbarkeit bei den wesentlichen Drittmittelumsätzen - sei es aus der Arbeitsagentur, dem Jobcenter, oder dem europäischen Sozialfonds - stelle nach wie vor das größte Haushaltsrisiko dar.
Vorsitzende Angela Hofmann ehrte langjährige treue Mitglieder und Mitarbeiter. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Sigrun Csallner und Anni Mehl geehrt. Altlandrat Heinz Köhler wurde für 25-jährige Mitgliedschaft gedankt. Von den Mitarbeitern ist Karin Zetzmann mit 30 Dienstjahren die Dienstälteste. Sein 25-jähriges Dienstjubiläum feierte der pädagogische Mitarbeiter Christian Franz und Elvira Kunz ist bereits seit 20 Jahren in Diensten der VHS Kronach.