Samba ist das stärkere Virus
Autor: Winter
Coburg, Sonntag, 11. Juli 2021
Event Samba-City feiert in diesem Jahr kleiner, leiser und familiärer als sonst, aber mit dem unverkennbaren Rhythmus der Lebensfreude.
Vor Jahresfrist hatte Corona das Samba-Festival komplett in die Virtualität vertrieben. Das zweite Juli-Wochenende - seit 1992 in Coburg ganz und immer im 2/4-Takt der Sambatrommeln - gibt sich im Jahr 2021 leise, familiär und entspannt. Begonnen hat die ruhige Samba-Party am Freitag auf der Benno-Benz-Sportanlage am Ketschenanger. Rafa Brandão und Valentina Coutinho nehmen mit ihren Liedern die Gäste auf der Sportanlage ein. Rafa Brandão ist ein brasilianischer Songwriter und Komponist und steht mit seiner Band auf der Bühne. Valentina Coutinho ist eine junge Newcomerin aus Brasilien, lebt mittlerweile in Hamburg und stellt ihre erste CD-Produktion vor.
Rolf "Puis" Beyersdorf, "Mister Samba", erinnert an den Tiefpunkt im vergangenen Jahr. "Da wusste keiner, wie es weitergeht", gesteht er im im Gespräch mit Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. Aber man schaue nach vorn, und im nächsten Jahr werden wieder Tausende von Menschen im Sommer in Coburger Samba zelebrieren, ist er sich mit Sauerteig einig. Beyersdorf: "Das Samba-Virus ist stärker als das Corona-Virus!
"¡Hola Coburg" - "hallo Coburg" begrüßt OB Dominik Sauerteig die rund 500 Menschen auf dem Sportplatz. Es sei wunderbar, dass Samba nach der Pandemie wieder lebt. Dabei vergisst er die wirtschaftliche Komponente des Festivals nicht. Die Gastronomie in der Region sowie Zulieferer und Dienstleister hätten an der Absage im vergangenen Jahr heftig gelitten.
Mit leisen und ruhigen Tönen meldet sich das Samba-Festival nun zurück. 500 Stühle, jeder über einem roten Punkt mit dem gehörigen Pandemieabstand voneinander aufgestellt, gruppieren sich auf dem Sportrasen. Mehr gediegene Gartenparty als Festival - aber das wird sich an diesem Abend alsbald ändern. Zwei Samba-Baterias, aus Bamberg und dem Chiemgau, schicken den unverwechselbaren Rhythmen des südamerikanischen Lebensgefühls in den wolkenverhangenen Coburger Himmel. Der sintflutartige Regen des Vormittags ist durch, in den Abendstunden bleibt es trocken.