Druckartikel: Salamander für den Marktplatz

Salamander für den Marktplatz


Autor: Sonny Adam

Stadtsteinach, Dienstag, 12. Juli 2016

Der Feuersalamander ist zum "Lurch des Jahres" gekürt worden. Jetzt sollen die Tiere, die sich im Steinachtal richtig wohl fühlen, auf dem Stadtsteinacher Marktplatz ein Denkmal bekommen.
Hermanita Espig zeigt den 3-D-Ausdruck eines Feuersalamanders. Dieser Lurch aus keramischem Material soll in Zukunft auf dem Stadtsteinacher Marktplatz die Touristen begrüßen. Foto: Sonny Adam


Feuersalamander fühlen sich im Steinachtal so richtig wohl. Denn die Lurche lieben Mischwälder mit Totholz und kühlen Quellbächen. Solche Wälder, wie es sie im Steinachtal noch gibt. Jetzt möchte "Pro Stadtsteinach" - allen voran Hermanita Espig - dem Feuersalamander in Stadtsteinach eine Plattform der Aufmerksamkeit bieten. "Ich habe erfahren, dass der Feuersalamander zum Lurch des Jahres gekürt worden ist und das brachte mich auf die Idee", erzählt Hermanita Espig. Schnell stand ihr Entschluss fest, dass sie einen Lurch in 3-D-Druckweise erstellen lassen möchte. Und dieser Lurch soll dann - sozusagen als Denkmal - auf den Stadtsteinacher Marktplatz gestellt werden.
Doch so einfach war das Unterfangen nicht. Denn auch wenn die 3-D-Drucktechnik weit fortgeschritten ist, war es nicht so einfach, aus dem kleinen Lurch, der als Vorlage diente, einen rund 40 Zentimeter großen Lurch drucken zu lassen. "Aber schließlich haben wir eine Firma in Hamburg gefunden, die uns das Original dreidimensional digitalisiert und scannt", so Espig. Und dann konnte das Kulmbacher Unternehmen Horn den Feuersalamander in der gewünschten Größe ausdrucken.


Auf einen Sockel

Hermanita Espig ist mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. "Ich mag Lurche - und der sieht toll aus", schwärmt sie. "Lustig ist, dass der Feuersalamander die Stadtsteinacher Stadtfarben trägt: schwarz und gelb." Schon in den nächsten Wochen wird der Feuersalamander sein neues Quartier beziehen. Er soll in ein Kästchen kommen und auf einen Sockel gestellt werden.
Die Feuersalamander tragen ihre auffällige Färbung, die sich übrigens im Laufe ihres Lebens nicht mehr verändert, um Fressfeinde abzuschrecken. Es gibt Streifen- und Fleckenmuster. Übrigens können Feuersalamander von ihren Ohr- und Rückendrüsen ein Hautsekret absondern. Dieses Sekret ist für Menschen harmlos, aber für Fraßfeinde giftig.
Finanziert wurde der aufwendige 3-D-Druck des Salamanders durch Zuschüsse von 18 Sponsoren. Denn viele Stadtsteinacher Privatleute und Firmen fanden die Idee, dem Feuersalamander auf dem Stadtsteinacher Marktplatz ein Denkmal zu setzen, einfach prima.
"Pro Stadtsteinach" hat noch andere Ideen, wie der Feuersalamander zu einer echten touristischen Attraktion werden könnte, "aber was das genau ist, das wollen wir noch nicht verraten. Doch es wird, wenn es gelingt, eine Attraktion", verspricht Knud Espig. Die Initiative möchte mit dieser Aktion den Tourismus im Steinachtal um eine Facette reicher machen. Und zugleich möchte "Pro Stadtsteinach" auch auf das Naturwald-Reservat, das rund um die Nordeck existiert, aufmerksam machen. Denn solch ein Naturwald-Reservat ist von unschätzbar ökologischem Wert.
"Leider sieht man in der freien Natur tagsüber die Feuersalamander nur selten", erklärt Hermanita Espig. Feuersalamander sind nachtaktive, scheue Tiere. In einigen Bundesländern sind die Feuersalamander auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Problematisch für Feuersalamander sind der Verlust von Laichgewässern und die Zerschneidung ihrer Lebensräume.


Ins Bewusstsein bringen

"Vielleicht gelingt es uns ja mit unserem Feuersalamander auch, dieses seltene Tier wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen zu bringen", hofft Hermanita Espig auf einen weiteren positiven "Nebeneffekt" der Salamander-Statue.