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Sänger geben sich der Pandemie nicht geschlagen


Autor: Roland Dietz

Weismain, Donnerstag, 24. März 2022

In vielen Vereinen ist durch die Corona-Pandemie die Lage alles andere als rosig. Zu ihnen gehört auch der Sängerkranz Weismain. Dessen Schwierigkeiten zeigten sich bei der Jahreshauptversammlung. Da...
Die geehrten Mitglieder (sitzend von links) Heinrich Kunstmann (50 Jahre) Anni Bleyer (40 Jahre) Manfred Denscheilmann (40 Jahre) , stehend von links Zweiter Vorsitzender Ferdinand Humbert, Michael Dreiseitel (10 Jahre), Wilfried Gülden (20 Jahre), Hans Ruckdeschel (30 Jahre) und Winfried Dauer (30 Jahre)


In vielen Vereinen ist durch die Corona-Pandemie die Lage alles andere als rosig. Zu ihnen gehört auch der Sängerkranz Weismain. Dessen Schwierigkeiten zeigten sich bei der Jahreshauptversammlung. Da war es trotzdem schön, dass langjährige Mitglieder für ihre Treue zum Verein geehrt werden konnten.

Geehrt wurden Michael Dreiseitel für zehn Jahre Mitgliedschaft, Wilfried Gülden für 20 Jahre, Winfried Dauer, Hans Ruckdeschel und Michael Ultsch für jeweils 30 Jahre , Anni Bleyer und Manfred Denscheilmann für jeweils 40 Jahre Mitgliedschaft und Heinrich Kunstmann für 50 Jahre Mitglied beim Sängerkranz Weismain.

Im Tätigkeitsbericht konnte Schriftführer Georg Trinkwalter nicht viel Positives vorbringen. Ziel war es nach der letztjährigen Jahreshauptversammlung im Juni, mit allen Möglichkeiten den Singbetrieb und damit auch den Vereinsbetrieb aufrecht zu erhalten. "Es war Ende September 2021 nach 18 Monaten ein schönes Gefühl, wieder zusammen singen zu können", meinte er erfreut. Doch nach vier Wochen Proben war bis zum jetzigen Zeitpunkt kein gemeinsames Singen mehr möglich. Auch ein Auftritt in der Weismainer Christmette zusammen mit dem Kirchenchor wurde wieder abgesagt. Dies war doppelt schade, da Chorleiter Anton Beßlein nach über 40 Jahren Tätigkeit mit diesem letzten Auftritt für ihn verabschiedet werden sollte.

Sehr interessant wurde es aber in den Vorstandssitzungen. So wurde im November der Austritt aus dem Fränkischen Sängerbund (FSB), der Dachorganisation im Sangeswesen, beschlossen. In einem Gespräch mit dem Kreisgeschäftsführer des Sängerkreises Coburg-Kronach-Lichtenfels, Hermann Neubauer, und der Geschäftsführerin des FSB, Susanne Osmani, hatte man die Gründe dafür erörtert. Hauptpunkt war, dass kein positives Kosten-Nutzungsverhältnis zu erkennen gewesen sei. Beide Geschäftsführer der oberen Gremien sahen dies als nachvollziehbar an.

Als sehr schade empfindet diesen Schritt der Vorsitzende der Sängergruppe Kordigast, Roland Dietz, welche auch zum FSB gehört. Er wünschte dem Sängerkranz Weismain für die Zukunft gerade im gesanglichen Bereich alles Gute. Der Chorleiter des Sängerkranzes, Aureliano Zattoni, sagte, es sei schwer geworden, Menschen zum Singen zu motivieren, wenn immer wieder Stillstand einkehre wie bei der schon zwei Jahre währenden Pandemie. Deshalb könne man nur hoffen, dass sich die Situation bessert.

Laut Vorsitzendem Wilfried Gülden besitze man zwar 58 fördernde Mitglieder, aber leider nur noch 14 aktive Sänger. Am 11. April um 19.30 Uhr werde man im Pfarrzentrum versuchen wieder mit den Proben zu beginnen. Es sei bereits über das Ruhen im Singbetrieb diskutiert worden, dennoch hätten sich alle verbliebenen Sängerinnen und Sänger bereit erklärt, weitermachen zu wollen. Ein Gespräch über eine mögliche Fusion des Sängerkranzes und des Kirchenchores hatte keine langfristige Lösung ergeben. Das Thema Zusammenschluss beider Chöre liegt seit dem Spätherbst des letzten Jahres auf Eis. rodi