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Rundgang ohne Spitzfindigkeiten


Autor: Gerda Völk

Schönsreuth, Dienstag, 25. Sept. 2018

Bürgermeister Andreas Hügerich begab sich mit Schönsreuthern auf den Weg durchs Dorf.
Der Graben unter der Brücke könnte bei Starkregen Probleme verursachen, befürchtete ein Anwohner. Foto: Gerda Völk


Diese Form der Bürgerversammlung mit Ortsrundgang hatte Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) erst einmal durchgeführt. Nach Rothmannsthal im Mai dieses Jahres war am Montagabend der Lichtenfelser Stadtteil Schönsreuth an der Reihe. Rund 60 interessierte Bürger, darunter auch einige Stadträte, zogen vom Feuerwehrhaus aus durch den Ort.

Auch Kinder melden sich zu Wort

Zunächst durften sich die Schönsreuther über ein Kompliment freuen: "Es ist schön, wie ihr euch um alles kümmert", sagte Hügerich. Am Ende des Nestelgrabens hatten die jüngsten Teilnehmer, die siebenjährige Lilli, die zwei Jahre ältere Lene und ihr Bruder ein besonderes Anliegen an den Bürgermeister. Dort, wo die Wirtschaftswege in den Wald hineinführen, werde immer alles zugeparkt. Den Grund sahen die Kinder in der Beschilderung, deren Botschaft aufgrund der Verwitterung kaum noch erkennen ist. "Es ist gut, dass uns die Lilli darauf aufmerksam gemacht hat, wir werden uns darum kümmern", sagte Hügerich.

Ein besonderes Anliegen hatte ein Bürger, der am Ende der Ortschaft in Richtung Buch am Forst darauf aufmerksam machte, dass der Graben unter der Brücke bei Starkregenereignissen mit Schlamm verstopft werden könnte. Ein kleiner Damm könnte hier möglicherweise Abhilfe schaffen. Auch hier versprach der Bürgermeister sich zu kümmern.

Ein weiterer Vorschlag betraf die Verkehrssituation in diesem Bereich. Von Buch kommend seien die Autos viel zu schnell, lauteten die Beobachtungen einiger Anwohner. Ein Vorschlag lautete auf die Ausweisung einer Tempo-30-Zone durch den ganzen Ort, mit einer Rechts-vor-links- Regelung. Lilli schlug die Aufstellung eines Temposys-Geräts mit Smiley vor und die Aufstellung eines Schildes, welches auf spielende Kinder hinweist.

Angst vor Jahrhundertregen

Von Stetten aus führt ein Graben, der sogenannte Hainachgraben, durch den Ort. "Wenn ein richtiger Jahrhundertregen kommt, dann haben die Leute Wasser im Haus", prophezeite ein Bürger. Im Wesentlichen ging es am Sportplatz um die Frage, wer für die Unterhaltung des Grabens zuständig ist. Die Verwaltung werde dies prüfen, versprach Hügerich. Beim Spielplatz hatte die Stadt mit der Aufstellung eines neuen Spielgeräts eine gute Nachricht zu verkünden.

Am anderen Ende des Ortes, in Richtung Stetten ging es im Bereich einer Schreinerei um eine Engstelle, in der parkende Fahrzeuge kaum einen Lieferverkehr zuließen. Einige Meter weiter stehen die Altglascontainer. Ein nicht unbedingt einladender Anblick, wie ein Bürger feststellte. Auf den Vorschlag, dies mit einem geflochtenen Sichtschutz zu verdecken, machte Ulrich Sünkel, Hochbauamtsleiter deutlich, dass hinter Sichtschutzwänden oft Müll abgelagert werde. So biete der offene Blick auf die Container auch einen gewissen Schutz vor Verunreinigungen. Bürgermeister Andreas Hügerich nahm die Anliegen mit und versprach, diese zur Umsetzung an die jeweiligen Fachbereiche weiterzuleiten. Die Feuerwehr in Schönsreuth hatte unterdessen Bratwürste gegrillt, die von den Teilnehmern des Rundgangs verspeist wurden.