Bernhard Panzer Man kann nicht allein das Stadtgebiet von Herzogenaurach betrachten, sondern muss sich auf ein Umfeld mit insgesamt rund 40 000 Einwohnern b...
Bernhard Panzer
Man kann nicht allein das Stadtgebiet von
Herzogenaurach betrachten, sondern muss sich auf ein Umfeld mit insgesamt rund 40 000 Einwohnern beziehen. Und es kann auch nicht die Stadt Herzogenaurach allein bestimmte Maßnahmen in die Wege leiten, sondern müsse das gemeinsam mit dem Landkreis tun.
Das stellte Bürgermeister German Hacker (SPD) in der letzten Stadtratssitzung zu einem Antrag der CSU-Fraktion zur Seniorenhilfe fest. Denn der angesprochene Bereich sei erstmal Aufgabe des Landkreises. Und da sei schon bald eine Aussage zu erwarten, über den augenblicklichen Stand der Pflege. Ende April, so Hacker weiter, plane der Kreis die Einrichtung einer Pflegekonferenz.
CSU-Antrag
Die CSU hatte beantragt, dass sich die Stadtverwaltung mit dem Bedarf an Senioreneinrichtungen befassen solle. Es ging darum zu prüfen, ob sich ein Träger für ein weiteres Senioren- und -pflegeheim finden ließe, und wo denn ein möglicher Standort sein könnte. Außerdem wünschte sich die CSU einen Runden Tisch zum Thema Ambulante Pflege.
Dem ersten Punkt des Antrags, einen Betreiber für geschützte Wohngruppen zu finden, konnte der Stadtrat einstimmig entsprechen. Auch ein zurückliegender Antrag der SPD-Fraktion habe sich ja schon mit diesem Thema befasst, sagte Hacker. Da wurde eine Demenz-WG angesprochen. Man könne mögliche Trägern gerne abfragen.
Die beiden anderen Punkte mussten nicht abgestimmt werden, nachdem die Verwaltung ausgiebige Informationen zur Sitzung vorgelegt hatte. Von den laufenden oder geplanten Neubaugebieten kämen für eine solche Einrichtung weder die Herzo Base noch das Entwicklungsgebiet Reihenzach in Frage, sagte der Bürgermeister. Nur im Wohngebiet in der Reuth, nahe der Fachklinik, wäre diese Nutzung möglich.
Allerdings, so ergänzte Hacker, müsse man die Erkenntnisse des Landkreises abwarten. Denn Herzogenaurach sei nur ein Bestandteil, wenn auch ein großer, der hiesigen Versorgungsregion. Deshalb sei es durchaus möglich, dass die gewünschte Einrichtung auch in einer Nachbargemeinde realisiert werden kann, meinte das Stadtoberhaupt.
Landkreis informiert
Lange muss niemand mehr Geduld haben, denn am 22. Februar soll eine Information der Gemeinden durch das Landratsamt erfolgen. Dann werde man erfahren, auf welchen Bestandszahlen das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises nun fußt. Und dann werde es auch bald wieder eine Pflegekonferenz geben, weshalb sich nach Hackers Ansicht auch der von der CSU beantragte Runde Tisch erübrige. CSU-Stadtrat Kurt Zollhöfer beharrte dann auch nicht weiter auf diesem Punkt des Antrags. Allerdings verdeutlichte er die Haltung der CSU-Fraktion, dass das künftige Wohngebiet in der Reuth als Standort durchaus favorisiert werde.
Erneut in den Kulturausschuss
Der Herzogenauracher Bürgermeister gab dem Stadtrat Auskunft über die vom Landkreis geplanten Maßnahmen. Demnach gibt es im Landkreis themenbezogen drei Regionen, so auch die "Versorgungsregion Südwest, Herzogenaurach (VR Herzo)". Dazu zählen auch Aurachtal, Oberreichenbach, Weisendorf, Großenseebach und Heßdorf, also mit Herzogenaurach etwa 40 000 Einwohner.
Herzogenaurach macht dabei mit rund 58 Prozent den größten Teil, aber laut Hacker "dennoch bei weitem nicht alles aus." Bei der Gebietsfläche trage Herzogenaurach nur ein gutes Drittel bei. Entscheidend ist laut Hacker für alle Betrachtungen, dass man trotz aller Zentralität nicht alles auf das Herzogenaurach beziehen dürfe, sondern eben auf die VR Herzo.
Hacker: "Herzogenaurach selbst kann sicher mit einigen Einrichtungen etwas beitragen, es muss aber die Gesamtheit betrachtet werden."
Die Verwaltung wolle nun die Prüfaufträge abarbeiten, hieß es in der Sitzung. Die gegen Ende Februar vom Landkreis erfolgende Information werde aufgearbeitet. So könne man über die Bestandszahlen und die Ergebnisse der Aufträge dann zeitnah in einer Kulturausschusssitzung informieren.