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Rund 250 Zuschauer unterstützen mit ihrem Kommen den 20-jährigen Steinwiesener


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Dienstag, 08. Juli 2014

Nach dem Spiel stellte sich ein Teil der Siegermannschaft der Kreisliga zu einem Erinnerungsfoto mit Patrick Porzel. Foto: Susanne Deuerling



Steinwiesen — Eigentlich hätte sich Patrick Porzel still in eine Ecke gesetzt und so getan, als wäre er nicht da. Er wollte nicht so im Mittelpunkt stehen und bei der Begrüßung immerzu genannt werden.
Doch so nach und nach verabschiedete er sich von seiner Schüchternheit und es kam der Patrick heraus, der er eigentlich ist. "Ein loses Mundwerk und immer einen Spruch auf den Lippen", kommentierte seine Mutter Gabi lachend, als Patrick die Spieler einlaufen sah und rief: "Ich spiel' da nicht mit, ich bin der Trainer."
Aber unter der flapsigen Schale war doch noch etwas anderes. "Ich bin froh, dass man an mich gedacht hat, und es ist schön, dass die Fußballer alle für mich spielen", sagte Patrick sichtlich gerührt. Mit ihm zusammen waren sein Vater Georg und seine Mutter Gabi gekommen. Sie hatten ihn aus Coburg abgeholt und abends fuhren sie ihn wieder zurück. "Ich muss am nächsten Tag arbeiten, da kann ich nicht einfach hier in Steinwiesen bleiben", sagt Patrick, der in Coburg wohnt. Dabei waren aber auch Ramona Smettane und ihre Familie. Die junge Frau ist eine gute Freundin und eine große Stütze für Patrick und seine Familie. Als Pflegedienstkraft wechselt sie seine Verbände, wenn er in der Heimat ist. Und so fiebert die ganze Familie Smettane mit Patrick mit.
Mit dem Spielverlauf war der junge Steinwiesener nicht so ganz zufrieden. Er hätte den in gelb-schwarz spielenden Auswahlspielern der Kreisklasse ein Tor gegönnt. Dass am Ende die Kreisliga souverän gewonnen hat, findet er aber trotzdem gut. "Die spielen alle normalerweise nicht so miteinander und dafür haben sie es ganz gut gemacht. Trotzdem hätte ich mir auf beiden Seiten mehr Angriffe nach vorn gewünscht", sagte Patrick. Für ihn war es ein schönes Spiel, auch wenn seine Leidenschaft sich eher auf vier Rädern bewegt anstatt auf 44 Beinen. Er schwärmt seit frühester Kindheit für die Formel 1.
250 Zuschauer hatten sich eingefunden. Sie feuerten einerseits die Mannschaften an, sahen ein schönes Spiel und unterstützten damit den sozialen Aspekt.

Zum zwölften Mal

Gruppenspielleiter Egon Grünbeck betonte in seiner Begrüßung, dass das Benefizspiel bereits zum zwölften Mal ausgetragen, 2003 auf die Initiative der FT-Sportredaktion und der damaligen Kreisspielleitung ins Leben gerufen wurde. Bisher wurden zirka 25 000 Euro für einen guten Zweck "erspielt". Die Hilfe für Menschen in Not zeige die Verbundenheit der Fußballer mit denjenigen, denen es nicht so gut geht.
Für den zweiten Bürgermeister von Steinwiesen, Bruno Beierlorzer, war es eine Selbstverständlichkeit, bei solch einem Anlass im Namen der Marktgemeinde Steinwiesen dabei zu sein. Er freute sich, dass erstens der Platz am Steinernen Kreuz als Spielort ausgewählt wurde und zum zweiten, dass der Erlös für Patrick Porzel bestimmt ist, um ihm seinen Wunsch zu erfüllen, am Hockenheimring dabei zu sein.
BFV-Bezirksvorsitzender Karlheinz Bram freute sich, dass Fußballer sich dafür einsetzen, Menschen zu helfen, die nicht so können, wie sie wollen. Ein großer Dank galt allen Fußballspielern von Kreisliga und Kreisklasse sowie ihren Trainern für dieses Spiel. Gleiches galt für das Schiedsrichtergespann, das unentgeltlich seinen Dienst verrichtete. sd