Rugendorf bleibt Steuerparadies
Autor: Sonny Adam
Rugendorf, Mittwoch, 09. Dezember 2015
In Sachen Gewerbesteuer und Grundsteuern bleibt die Gemeinde auf ihrem bisherigen Kurs: Obwohl die Realsteuern deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegen, sprach sich der Gemeinderat einhellig gegen eine Erhöhung aus.
Was die Rugendorfer Räte in der letzten Sitzung beschlossen haben, ist ein Weihnachtsgeschenk an alle Rugendorfer Landwirte, Bürger und Gewerbetreibenden. Aktuell liegen die Grundsteuern A und B bei einem Hebesatz von 290 Prozent und damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Denn der liegt bei der Gewerbesteuer A bei 361,4 Prozent - also satte 70 Prozent höher. Und bei der Grundsteuer B liegt der durchschnittliche Hebesatz bei 343,1 Prozent, also um fast 50 Prozent höher. Bei der Gewerbesteuer fällt der Unterschied nicht ganz so deutlich aus - Rugendorf erhebt 310 Prozent. Damit liegt die Gemeinde immerhin mehr als zehn Prozentpunkte unterhalb des Landesdurchschnitts.
Keine Bedarfszuweisungen
Tatsächlich ist das Steueraufkommen in Rugendorf gut. Die Einnahmen liegen 2015 im Bereich der Grundsteuern über dem Ansatz, im Bereich der Gewerbesteuer nur knapp darunter.
Bürgermeister Ralf Holzmann (ÜWG) gab den Hinweis der Verwaltung weiter, "dass die Anhebung der Steuersätze auf den Landesdurchschnitt unter anderem Voraussetzung für die Gewährung von Bedarfszuweisungen ist". Verwaltungsleiter Florian Puff ergänzte, dass die umliegenden Gemeinden, die auf Bedarfszuweisungen angewiesen sind, mit den Steuerhebesätzen deutlich über den Rugendorfer Verhältnissen liegen."So lange wir nicht erhöhen müssen, sollten wir das auch nicht tun", befand der stellvertretende Bürgermeister Fritz Rösch (Pro Rugendorf). Die Rugendorfer Räte votierten einstimmig gegen eine Erhöhung - zumal eine Erhöhung nur dann Sinn machen würde, wenn sie drastisch ausfallen würde. Damit bleiben die Steuerhebesätze unangetastet.