Rücklagen nahezu aufgebraucht
Autor: Gerda Völk
Michelau, Dienstag, 26. März 2019
Der Abwasserzweckverband Marktzeuln-Michelau beschließt weitere Ausgaben für die zentrale Kläranlage.
"Wir haben einen Haushalt, der von der Sanierung der Kläranlage geprägt ist", erklärte der Verbandsvorsitzende und Michelauer Bürgermeister Helmut Fischer bei der Sitzung des Abwasserzweckverbands Marktzeuln-Michelau am Montag. Gerd Bergmann, der Kämmerer der Gemeinde Michelau sprach von einem Haushalt, der aufgrund eines Defizits im Verwaltungshaushalt eine Kreditaufnahme von 200 000 Euro und einen höheren Kassenkredit von 1,5 Millionen Euro zur Finanzierung der laufenden Maßnahmen erfordert.
Der Haushaltsplan schließt im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit 1 226 000 Euro (Vorjahr 1 170 800 Euro) und im Vermögenshaushalt mit 1,6 Millionen Euro ab. Für das Defizit im Verwaltungshaushalt machte der Kämmerer gestiegene Unterhaltskosten bei Kanälen und Regenüberlaufbecken (RÜB) verantwortlich, die zwar zu Sanierung gehören, aber keine Investitionskosten sind.
Die wichtigste Einnahmequelle im Verwaltungshaushalt sind mit 1 003 000 Euro die Benutzungsgebühren und Entgelte. Demgegenüber stehen auf der Ausgabenseite der Unterhalt des unbeweglichen Vermögens mit 560 000 Euro (Vorjahr 238 994 Euro), die Personalausgaben mit 218 700 Euro (Vorjahr 221 238 Euro) und die Verwaltungs- und Betriebsausgaben mit 208 000 Euro (Vorjahr 192 998 Euro).
Das Volumen des Vermögenshaushaltes beträgt 1,6 Millionen Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um rund 2,3 Millionen Euro verringert. Dies liege laut Bergmann hauptsächlich an der Sanierungsmaßnahme der Kläranlage und des Kanalsystems und der damit verbundenen Entnahme aus der allgemeinen Rücklage. Für die Anschaffung von beweglichen Vermögen sind auch 2019 wieder 10 000 Euro vorgesehen. Für die Sanierung der Kläranlage und des Kanalsystems wurden 1,2 Millionen Euro eingestellt.
Entlastungskanal in Zeuln
Die Anbindung aller Außenstationen an das Leitsystem (Fernwirktechnik) wird voraussichtlich Kosten in Höhe von 135 000 Euro verursachen und für den Entlastungskanal im Ostaring in Marktzeuln sind 110 000 Euro vorgesehen. Für die Hausanschlüsse von zwei Grundstücken im öffentlichen Bereich in Michelau müssen 21 500 Euro bereitgestellt werden. Zur Finanzierung der anstehenden Maßnahmen wird der Zweckverband mit 1,39 Millionen Euro tief in die Rücklagen greifen müssen, die dadurch komplett aufgebraucht werden. Auch eine Kreditaufnahme von 200 000 Euro ist eingeplant. Durch planmäßige Tilgung hat sich der Schuldenstand im Jahr 2018 auf 688 419 Euro verringert. Bei einem Einwohnerstand von 7966 Personen in beiden Gemeinden ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 86,42 Euro. Die planmäßige Tilgung beträgt heuer 32 400 Euro. Da aber eine Kreditaufnahme geplant ist, rechnet Kämmerer Gerd Bergmann mit einem Schuldenstand zum Jahresende von voraussichtlich rund 856 000 Euro. Wenn die kompletten Sanierungsmaßnahmen des Zweckverbandes abgeschlossen sind, werden voraussichtlich ab dem Haushaltsjahr 2021 die Beitragseinnahmen wieder steigen, die aber dann durch die Erschließung des Baugebietes Sandersgarten in Marktzeuln wieder aufgebraucht werden.
Der Finanzplan des Abwasserzweckverbandes Marktzeuln-Michelau sieht für die Jahre 2020 bis 2025 Investitions- und Investitionsfördermaßnahmen in Höhe von 1,1 Millionen Euro vor.