Druckartikel: Rödental baut weiter Schulden ab und plant trotzdem Investitionen

Rödental baut weiter Schulden ab und plant trotzdem Investitionen


Autor: Rainer Lutz

Rödental, Mittwoch, 19. Januar 2022

Die Stadt schafft es, ihren Schuldenstand weiter zu senken und trotzdem eine Reihe von Investitionen zu stemmen. So lässt sich das Ergebnis der Haushaltsberatung vom Mittwoch zusammenfassen. Der bishe...
Die Grundschule in Mönchröden steht vor der Sanierung.


Die Stadt schafft es, ihren Schuldenstand weiter zu senken und trotzdem eine Reihe von Investitionen zu stemmen. So lässt sich das Ergebnis der Haushaltsberatung vom Mittwoch zusammenfassen. Der bisher kürzesten Beratung, wie Bürgermeister Marco Steiner (FW) betont.

Lag die Verschuldung Rödentals 2010 noch bei 13,34 Millionen Euro, so wurde diese Summe seither kontinuierlich abgebaut. Im vergangenen Jahr waren es noch rund 4,75 Millionen und Ende dieses Jahres sollen es nur noch 4,1 Millionen sein.

Dass trotzdem über diese Zeit einiges an Investitionen in Angriff genommen werden konnte, ist geschickter Nutzung von Fördermöglichkeiten zu danken und - in den vergangenen Jahren - Stabilisierungshilfen aus München. So konnten beispielsweise die Mittelschule und die Schule in Einberg generalsaniert werden. Eine der Bedingungen, um an solche Stabilisierungshilfen zu kommen, ist allerdings, dass die Stadt selbst für ihre Einnahmen etwas tut. Der Satz für die Grundsteuer B muss über dem Landesdurchschnitt liegen. Deswegen musste er in Rödental auf 380 Punkte angehoben werden.

Bei den Schulen geht es jetzt weiter mit der Grundschule in Mönchröden. Von insgesamt rund acht Millionen erwarteter Kosten will die Stadt heuer die ersten 1,5 Millionen abfinanzieren, denn: "In den Sommerferien wollen wir mit den Arbeiten beginnen", sagt Marco Steiner. Ebenfalls für dieses Jahr im Plan: der Kindergarten in Oberwohlsbach. Er soll erweitert werden. "Die Ausschreibungen laufen noch, aber die ersten Vergaben stehen an", sagt Marco Steiner hier zum Fortschritt. Für die Kita St. Marien in Einberg beginnen die Planungen.

Mit der Modernisierung der Feuerwehr geht es nach der Investition in ein neues Feuerwehrhaus für den Froschgrund in Mittelberg in diesem Jahr ebenfalls weiter. Fahrzeuge für die Froschgrundwehr und die Wehr im Zentrum stehen auf der Beschaffungsliste. Alles in allem lässt sich die Stadt ihre Ausstattung für den Brandschutz mehr als eine halbe Million Euro kosten.

Für das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) geht die Planung weiter. "Wir gehen aber auch schon die Umsetzung an", sagt Marco Steiner. Eine Lenkungsgruppe wurde eigens dafür geschaffen. Für die Sanierung der Umgebung um den Bürgerplatz bemühte sich die Stadt um die Aufnahme in ein Förderprogramm des Freistaates. "Das ging sehr unbürokratisch", lobt der Bürgermeister.

Ein wichtiges Thema der kommenden Jahre ist der Breitbandausbau. Die ersten zwei von vorgesehenen acht Millionen Euro werden voraussichtlich in diesem Jahr dafür aufgewendet. Ziel ist es, Glasfaseranschlüsse bis ins Haus zu legen - vor allem auch in den Außenorten. "Wer dabei zuerst an die Reihe kommt, kann ich allerdings nicht sagen, das hängt auch davon ab, wer bei der Ausschreibung den Zuschlag bekommt", sagt Marco Steiner.

Haushalt in Zahlen

Der Entwurf des Verwaltungssenats für den Haushalt 2022 liegt dem Stadtrat am 7. Februar zur Entscheidung vor. Nach einem einstimmigen Beschluss des Senats ist mit einer Zustimmung auch im Gesamtgremium zu rechnen.

Der Verwaltungshaushalt schließt mit gut 30 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit knapp acht Millionen ab. An der Summe der Steuereinnahmen von 13,9 Millionen Euro macht der Anteil an der Gewerbesteuer rund 4,4 Millionen aus. Schlüsselzuweisungen fließen in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Die Personalkosten liegen bei 4,9 Millionen. Nicht ohne Stolz informiert Marco Steiner, dass die Stadt ohne Personalaufstockung ausgekommen ist.

Neben den Investitionen im Hochbau sind auch 730 000 Euro für den Straßenunterhalt vorgesehen. Zusammen mit Haushaltsresten können knapp 800 000 Euro eingesetzt werden. 1,4 Millionen Euro werden dem Vermögenshaushalt zugeführt. Die Rücklage wird nicht angegriffen, sondern um gut 91 000 Euro aufgestockt und es ist nicht vorgesehen, neue Darlehen aufzunehmen. Als Hebesatz für die Kreisumlage wurde von 40 Prozent ausgegangen.