Druckartikel: Rien ne va plus - nix geht mehr!

Rien ne va plus - nix geht mehr!


Autor: Eckehard Kiesewetter

Ebern, Donnerstag, 19. März 2020

Das Virus ist für das menschliche Augen nicht sichtbar. Aber verschlossene Türen von Geschäften und Einrichtungen sind binnen weniger Tage zum Sinnbild der Krise geworden. Was zum Schutz der Gesundheit als unabwendbar gilt, könnte für Geschäftsleute zur Existenzgefahr werden.
Sofern vorhanden, versperren schwere Gitter die Zugänge.


Ebern wird zur Geisterstadt. Wohin man sich seit Mitte der Woche auch wendet, fast überall steht man vor verschlossenen Türen. Die Eisdiele, aber auch mancher Gastronom versucht mit Angeboten zum Mitnehmen über die Runden zu kommen. Die meisten Gewerbetreibenden aber mussten ihre Läden schließen und hoffen jetzt darauf, dass ihnen die Kundschaft treu bleibt oder dass per Telefon und Internet doch noch das eine oder andere Geschäft zustande kommt.

Gerade jetzt ist ein Bekenntnis zum Händler vor Ort, ist die Solidarität der Kunden gefragt. Ein Anruf sollte auf jeden Fall einen Versuch wert sein. Ein längerer Ausfall, sagen Geschäftsleute, kann existenzbedrohend werden. Erst recht, wenn die Kunden sich wegen der Krise zunehmend den großen Online-Händlern zuwenden sollten.

Glücklich, wer sich in dieser Krise als "systemrelevant" bezeichnen kann, wie etwa Lebensmittelmärkte, Apotheken, Optiker oder Friseure. Am Ende jedoch wird sich zeigen, dass gerade das Miteinander und die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten die Stärke einer Einkaufsstadt wie Ebern ausmachen.

Ob die groß angekündigte Unterstützung vom Staat die Kleinen erreichen wird? Und ob Kredite tatsächlich helfen?

Leerstände gab es in der Innenstadt vor dem Ausbruch des Virus genug. Bedauerlich wäre es, wenn die Corona-Krise weitere Lücken schlagen würde. eki