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Richtige Ernährung hält ihn fit


Autor: Dominic Buckreus

Coburg, Dienstag, 19. April 2016

Wir essen falsch! Das sagt zumindest der Ernährungsberater Helmut Zimmermann, der Tipps für eine vollwertige Mahlzeit gibt und gleichzeitig einige Mythen über das Essen aus der Welt schafft.
Vor seinem antiken Drogerieschrank erklärt Helmut Zimmermann, dass Honig ein viel gesünderes Süßungsmittel ist als Zucker.  Foto: Dominic Buckreus


Dominic Buckreus

Wer abnehmen will, versucht oft auf das böse Fett im Essen zu verzichten. Kein saftiges Steak, kein Speck und nur mageren Käse - damit klappts bestimmt mit der Traumfigur. Alles falsch, meint Helmut Zimmermann. Der ausgebildete Ernährungs- und Gesundheitsberater sagt ganz klar:"Fett macht nicht fett."
Mit über 80 Jahren macht der ehemalige Besitzer einer Drogerie einen fitten Eindruck und beim Thema Körpergewicht zählt er sofort drei "weiße Killer" auf: Weißmehl, jodiertes Speisesalz und natürlich Zucker seien die Fettmacher. "Zucker ist der Volksfeind Nummer eins. Und diesen muss man zuerst beseitigen, wenn man eine gesunde Lebensweise anstrebt", betont er. Er meint vor allem den Fabrikzucker. Stattdessen isst er selbst viel Obst und süßt seine Speisen mit Honig: "Da ist Zucker von Natur aus drin."
Seine Gesundheit verdanke er der vielen Bewegung und vor allem der richtigen Ernährung. "Falsch" ist ein Wort, das er sehr oft benutzt, denn die meisten Menschen kennen sich mit ihrem Körper nicht gut genug aus. Auch der Reporter nicht, denn er schlägt beim Gespräch die Beine übereinander. "Das stört die Durchblutung", warnt Zimmermann.


36 Jahre das gleiche Frühstück

Seit 1970 ernähre er sich nur noch vollwertig, erzählt er. Damals machte ihm eine schwere Magenkrankheit zwölf Jahre lang zu schaffen. Die Ärzte - oder "Mediziner", wie er sie lieber nennt - konnten ihm nicht helfen, also setzte ihm seine Frau eines Morgens Frischkornbrei vor die Nase. "Das sah aus, als wäre es schon mal gegessen worden", sagt er. Trotzdem stand der Brei fortan 36 Jahre lang auf dem Frühstückstisch, jeden Tag mit einem anderen Getreide. Seine Magenbeschwerden seien daraufhin verschwunden, sagt er. Später isst er morgens Äpfel und Walnüsse: "Das ist eine besonders gute Nervennahrung."
Ganz so radikal müsse man seine Ernährung aber nicht umstellen, um sich gesünder zu fühlen. Ein paar Kleinigkeiten würden schon genügen, kombiniert mit ausreichend Bewegung. "So natürlich wie möglich ernähren", solle man sich, meint der Ernährungsberater. Ein Großteil solle aus Rohkost bestehen. Dazu hat er auch eine Regel, vor allem bei körperlichen Leiden: "Je weiter eine Krankheit fortgeschritten ist, desto höher sollte der Anteil an Rohkost sein - bis hin zu 100 Prozent."
Unter Rohkost versteht er zum Beispiel Äpfel, aber bei der Hauptmahlzeit auch viel Salat. Nicht nur die kleine Beilage soll es sein, sondern eine schöne große Schüssel, erklärt er, während er mit den Händen einen großzügigen Kreis in der Luft formt. Wichtig sei, daraus eine richtige Vorspeise zu machen und erst dann das "Lebendige" zu essen. Dazu gehört für ihn auch Fleisch: "Ich kann auch mal einen Schweinshaxen essen."


Beim Essen niemals trinken

Zimmermann weist gleich auf die nächste "Unart" hin, denn beim Essen solle man auf keinen Fall trinken. Eine Stunde vor und nach dem Imbiss dürfe der Körper keine Flüssigkeit aufnehmen. Denn dadurch werde der Magensaft verdünnt und das führe zu Verdauungsstörungen.
Dennoch komme es nicht allein auf die Ernährung an, betont er: "Bewegung ist das halbe Leben. Gute Ernährung ist ohne Bewegung nicht ausreichend."