Rettung für die Reste der Zeche
Autor: Gerd Fleischmann
Stockheim, Montag, 05. Oktober 2020
Am ehemaligen Kessel- und Maschinenhaus der Zeche St. Katharina finden Sicherungsmaßnahmen statt. Dabei leistet der 72-jährige Rembert Müller vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz.
Einige Bauten sowie Relikte aus der über 200-jährigen Bergbauära im Stockheimer Revier sind erfreulicherweise noch erhalten. Dazu zählen vor allem die Rentei (Verwaltungsgebäude) von 1847 sowie die Lampenstube von 1920 mit Glockentürmchen. Schließlich existieren auch noch Reste vom ehemaligen Kessel- und Maschinenhaus der Katharinenzeche aus dem Jahre 1843.
Der Abbruch der Zechengebäude erfolgte im Jahre 1997. Der Grund: Der Schornstein der Kesselanlage stürzte am 12. April 1985 ein und zertrümmerte dabei einen großen Teil der Anlage. Die Denkmalbehörde stimmte schließlich dem Abriss zu, denn Rettungsmaßnahmen wären zu kostspielig geworden, so das Hauptargument der Fachleute.
Der seinerzeitige Geschäftsleitende Beamte der Gemeinde Stockheim, Werner Wind, hatte die rettende Idee, Teile des Bauwerks zu konservieren. Dadurch ist man auch heute noch in der Lage, den Zechenhauptbereich problemlos zu lokalisieren. Allerdings haben in letzter Zeit Frost und Regen der Mauerung zugesetzt. Lose Steine stellten vor allem für spielende Kinder ein Risiko dar.
Hilfe kam nun vom langjährigen Knappenmitglied Rembert Müller. Den ehemaligen 72-jährigen Maurer packte förmlich der Ehrgeiz und er schuftet seit Wochen im ehemaligen Bereich des Kessel- und Maschinenhauses. So sind aufgrund des ehrenamtlichen Einsatzes bei der Sanierung erfreuliche Fortschritte erzielt worden. Vor allem stand genügend Steinmaterial aus dem Umfeld der Rentei für die Mauerung zur Verfügung. Unterstützung bekam Müller bei seinen Aktivitäten unter anderem von Günther Scheler vom Förderverein Bergbaugeschichte.
Ortsheimatpfleger Gerd Fleischmann dankte dem tüchtigen Maurer Rembert Müller für sein bemerkenswertes Engagement. Schließlich stellen die Reste des ehemaligen Kessel- und Maschinenhauses eine Ergänzung zum bergbaulichen Areal dar. Die Gemeinde Stockheim ersteigerte am 26. November 1987 für 65 000 Mark das 50 162 Quadratmeter große Gelände sowie die bergbaulichen Gebäude der Zeche St. Katharina. Die endgültige Schließung erfolgte Ende März 1968.