Druckartikel: Reparieren statt wegwerfen

Reparieren statt wegwerfen


Autor: Redaktion.

LKR Forchheim, Sonntag, 13. Juli 2014

Umweltschutz  In Forchheim öffnet am Donnerstag in der Äußeren Nürnberger Straße 1 das erste "Reparatur-Café". Funktionsuntüchtige Geräte können mitgebracht werden.



Forchheim — Was macht man mit einem Toaster, der nicht mehr funktioniert? Oder mit einem Fahrrad, bei dem das Rad schleift? Wegwerfen muss nicht sein: Das meint die Naturstrom-AG und lädt deshalb am Donnerstag, 17. Juli, um 16 Uhr zum ersten "Reparatur-Café" in Forchheim ein.
Das Energieunternehmen Naturstrom schreibt in einer Pressemitteilung: "Kennen Sie das auch? Ein vor Jahren gekauftes Gerät funktioniert nicht mehr richtig, insofern müsste man es reparieren. Doch wo? Die meisten Händler technischer Geräte haben keine Reparaturwerkstatt mehr im Haus, andere senden defekte Produkte nur gegen Geld an den Hersteller zur Reparatur und soweit dann überhaupt eine Reparatur angeboten wird, rauben die Kosten dem Kunden zumeist den Atem."
Mancher frage sich, ob die Kosten bewusst hoch angesetzt würden, denn ein Neugerät wird billiger angeboten. Also hat sich immer mehr eingebürgert, defekte Geräte nicht zu reparieren sondern ein neues Gerät zu kaufen.
Das ärgert Franziska Karge, die als junge Ingenieurin in Forchheim tätig ist, schon seit geraumer Zeit. "In Deutschland werfen wir unfassbar viel weg. Auch Gegenstände, die nach einer einfachen Reparatur wieder ordentlich zu gebrauchen wären." Das könne so nicht weitergehen.

Handwerker und Hobbybastler

Ihren Arbeitgeber, die Naturstrom-AG, konnte sie sehr schnell überzeugen, ihre Aktion zu unterstützen. Das Unternehmen stellt Räumlichkeiten in der Äußeren Nürnberger Straße 1 in
Forchheim bereit: Dort dreht sich am 17. Juli alles ums Reparieren. Zwischen 16 und 20 Uhr stehen Handwerker und Hobbybastler in ihrer Freizeit zur Verfügung und wollen helfen, dass nicht alles, was nicht funktioniert, auf den Müll wandert.
Diverse Werkzeuge und Materialien sind vorhanden - und wie es sich für ein Cafe gehört, auch Getränke und Gebäck.
Besucher können ihre funktionsuntüchtigen Gegenstände einfach mitbringen: Toaster, Lampen, Föhne, Kleidung, Fahrräder, Spielzeug - alles, was nicht mehr funktioniert.
Die Fachleute haben sicher nicht für alles eine Lösung , aber Franziska Karge ist sich sicher, dass viele Probleme schnell behoben werden können. "Im Repair-Café soll auch das Mit- und Füreinander wiederbelebt werden", sagt Karge.
Thomas Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom-AG, unterstützt die Aktion. "Reparaturen schonen kostbare Ressourcen. Wir müssen endlich verstehen, dass Rohstoffe nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen und und dass Gewinnung, Produktion und Transport weitere Rohstoffe und vor allem Energie benötigen. Insofern tragen Reparaturen auch zur Reduzierung des CO2 -Ausstoßes bei".

Franziska Karge und Naturstrom wollen regelmäßig ein Reparatur-Café in Forchheim organisieren, wenn die Aktion auf genügend Interesse stößt.